Dienstag, 10. Februar 2009 / 07:07:02
UBS mit Jahresverlust von 19,7 Mrd. Franken
Zürich - Die UBS hat das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte präsentiert. Gemäss Konzernchef Marcel Rohner soll die wegen der Finanzkrise angeschlagene Grossbank aber bereits 2009 wieder Gewinne schreiben. Dazu soll eine neue Struktur beitragen.
19,7 Mrd. Fr. Verlust hat die einst stolze UBS 2008 eingefahren, 8,1 Mrd. Fr. allein in den letzten drei Monaten des Jahres. Grund für das miserable Resultat war hauptsächlich ein katastrophales Ergebnis des Investment-Bankings. In diesem Geschäft musste sich die UBS vergangenes Jahr fast 33,7 Mrd. Fr. ans Bein streichen.
Doch auch die anderen Geschäftsbereiche der UBS wurden von der Finanzkrise und dem verlorenen Vertrauen in die Grossbank erschüttert: Im vierten Quartal zogen die Kunden Gelder in Höhe von 85,8 Mrd. Fr. ab. Für 2009 sieht Rohner allerdings bereits Licht am Ende des Tunnels.
So werden etwa die Geschäftsbereiche neu gegliedert. Per sofort wird der Bereich Wealth Management & Swiss Bank geschaffen, der von Franco Morra und Jürg Zeltner geleitet wird. Mit der Umstrukturierung wird das Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA, in Kanada und in Lateinamerika von der übrigen Vermögensverwaltung getrennt.
Risiko-Papiere
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) übernimmt von der UBS zudem deutlich weniger Risiko-Papiere als ursprünglich geplant. Der für die faulen und illiquiden Wertschriften vorgesehene Fonds hat noch ein Volumen von höchstens 39,1 Mrd. Dollar. Im Rettungspaket des Bundes waren zunächst Auslagerungen in Höhe von bis zu 60 Mrd. Dollar geplant.
Stellenabbau
Wie bereits im Januar angekündigt, streicht die UBS angesichts ihrer desolaten Lage weitere Arbeitsplätze. Zusätzlich zu den 9000 Stellen, deren Abbau 2008 bekannt gegeben wurde, sollen weitere 2000 Jobs verschwinden.
Der Stellenabbau betrifft vorab das Investment-Banking. Dort soll der Personalbestand auf 15'000 reduziert werden. Vor rund einem Jahr waren es noch fast 22'000 Stellen.
In der Schweiz fallen im Laufe des Jahres 2009 600 bis 800 Stellen weg. Ein Teil davon fällt in die Investement-Bank Schweiz und gehört somit zu den 2000 Stellen, die die UBS weltweit in der 2008 extrem verlustbringenden Sparte streicht.
Ein Teil der Stellen fallen laut UBS aber auch in der profitablen Vermögensverwaltung weg und sind somit als zusätzlicher Stellenabbau zu verstehen. Der Abbau soll gemäss UBS soweit wie möglich über die natürliche Fluktuation passieren.
Die UBS-Aktie begab sich auf eine Berg- und Talfahrt. In den ersten zweieinhalb Handelsstunden notierte sie in einer Spanne zwischen 7,1 und -2,7 Prozent.
smw (Quelle: sda)
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