Dienstag, 10. Februar 2009 / 11:09:49
Reaktionen auf den UBS-Rekordverlust
Bern/Zürich - Die Bekanntgabe der UBS-Resultate 2008 hat teils scharfe Rektionen hervorgerufen. Die Uneinsichtigkeit der UBS-Spitze sei ungebrochen, konstatiert die SP Schweiz. Es dürfe keine Bonuszahlungen geben, und die UBS müsse «endgültig Abstand nehmen von ihren dubiosen Geschäftsfeldern.»
«Es ist nach wie vor absolut unverständlich, wie die UBS derart in Schieflage geraten konnte», lässt sich SP-Präsident Christian Levrat in einem Communiqué zitieren. «Statt aber nun haushälterisch mit den Steuergeldern umzugehen, herrscht weiterhin die Kultur der fetten Jahre.»
Auch für die SVP ist klar: Wenn ein Unternehmen Verluste schreibe, dürfe es keine Bonuszahlungen geben. Die Salärstrukturen des obersten Managements der Grossbanken seien den Regiebetrieben des Bundes oder der Nationalbank anzupassen, fordert die Partei. «Ein Bonus muss eine Belohnung sein für eine gute Leistung», sagte SVP-Sprecher Alain Hauert auf Anfrage der SDA.
Die FDP sieht bei der UBS erste Zeichen eines notwendigen Kulturwandels bei der Lohnpolitik. Auch habe die Bank den Vertrauensverlust gestoppt und im Januar Neugelder erhalten. Dies seien «erste Silberstreifen am Horizont», sagte FDP-Generalsekretär Stefan Brupbacher.
«Einige positive Signale»
Auch wenn die Lage schwierig bleibe, ortet die CVP «einige positive Signale» nach der Bekanntgabe der UBS-Resultate 2008. Die Verringerung der Gesamtlohnsumme sei eine beachtliche Massnahme, sagte CVP-Präsident Christophe Darbellay.
Nach wie vor kaum Verständnis finden bei der CVP die über die vertraglichen Verpflichtungen hinausgehenden Bonuszahlungen bei der UBS. Die negativen Reaktionen in der Bevölkerung seien begreiflich. Für die Grünen ist es gar eine Provokation, dass die UBS trotz riesiger Verluste weiterhin Boni in Milliardenhöhe bezahlt.
Für die Grünen ist es eine Provokation, dass die UBS trotz riesiger Verluste weiterhin Boni in Milliardenhöhe bezahlt. Statt Bonuszahlungen brauche es ein Lohnsystem, das Kaderlöhne vertraglich begrenze.
Unverständnis über Boni-Politik
Unverständnis über die Boni-Politik herrscht auch beim Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) und bei der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS).
«Dabei ist der Hinweis des UBS-Managements unerheblich, wonach diese Komponente im Vergleich zum Vorjahr bereits um 85 % gekürzt worden sei», schreibt der sgv. Im Verwaltungsrat der Finanzmarktaufsicht (Finma) Kleinanleger und Unabhängige Einsitz nehmen, fordert die SKS.
Der Kaufmännische Verband (KV) Schweiz zeigte sich über den Verlust der UBS «besorgt» und fordert die Grossbank an einen Tisch: Es brauche mit Blick auf die drohenden Entlassungen in der Schweiz sozialverträgliche Lösungen.
Hart ins Gericht mit der UBS gehen auch die Personalverbände: Travail.Suisse will zurück zum Fixlohn-System und der Kaufmännische Verband (KV) Schweiz sowie der Bankpersonalverband (SBPV) fordern kreativere Lösungen statt Entlassungen.
fest (Quelle: sda)
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