Sonntag, 1. Februar 2009 / 09:17:10
UBS braucht laut Merz nicht mehr Geld vom Staat
Zürich - Die Grossbank UBS benötigt nach Angaben von Bundesrat Hans-Rudolf Merz keine weitere Staatshilfe. Die UBS habe ihre Bilanz gesäubert und damit neuen Handlungsspielraum gewonnen.
«Die wichtige Kernkapitalquote liegt derzeit über 11 Prozent - bei der Credit Suisse sogar 13 - das sind Werte über dem Internationalen Standard», sagte Merz in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
«Wir gehen wirklich davon aus, dass die UBS keine weitere Staatshilfe mehr braucht und auch die Credit Suisse keine Staatshilfe beanspruchen wird», erklärte der Finanzminister.
Toxische Papiere umgebucht
Merz machte allerdings eine Einschränkung: «Wenn die weltweite Rezession katastrophale Ausmasse annehmen würde, wenn also zum Beispiel drei amerikanische und ein europäischer Autoproduzent gleichzeitig Pleite gingen, würde das den Kapitalmarkt so sehr beanspruchen, dass auch unsere Banken tangiert wären.»
Die Risiko-Positionen in der Bilanz der UBS seien definiert: Von den «toxischen Papieren» sei eine erste Tranche ausgelagert und zu Buchwerten in der Höhe von zirka 20 Mrd. Fr. bewertet. «Weitere werden dazukommen, aber dass das bisherige Volumen erst 20 Milliarden umfasst, ist ebenfalls kein schlechtes Zeichen».
Boni verteidigt
Zu den umstrittenen Bonus-Zahlungen der angeschlagenen Bank sagte Merz, das Volumen der «variablen Löhne» habe gegenüber dem Vorjahr um 80 Prozent abgenommen. Im Vorjahr hatten sie rund 10 Mrd. Fr. betragen.
Verwaltungsrat und Topmanagement müssten ganz verzichten. «Wir müssen aufpassen, dass die Boni-Debatte nicht zur Hatz auf die UBS wird, die sie und damit die Volkswirtschaft unnötig schwächt», mahnte Merz.
fest (Quelle: sda)
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