Dienstag, 7. Oktober 2008 / 07:09:31
«Schwarzer Montag»: Kurssturz setzt sich fort
New York - Die Talfahrt der Börsen hat sich weiter fortgesetzt: In Asien und Australien knickten die Kurse am Dienstag weiter ein. Zuvor waren am «Schwarzen Montag» trotz des US-Bankenrettungsplans und den Rettungsmassnahmen zahlreicher europäischer Staaten die Börsen weltweit abgestürzt.
Der Nikkei-Index fiel am Dienstag gleich zum Handelsauftakt in Tokio erstmals seit rund fünf Jahren unter die psychologisch wichtige Marke von 10'000 Punkten.
Der Börsen-Leitindex Dow Jones hatte am Montag erstmals seit vier Jahren unter der wichtigen 10'000-Punkte-Marke geschlossen. Er notierte mit einem Verlust von 3,6 Prozent auf 9955 Punkten. Zwischenzeitlich war er am Montag auf ein Tief von 9525 Punkten gefallen.
Der FTSE-100 in London gab am Montag fast acht Prozent nach, der CAC-40 in Paris und die Börse in Amsterdam sogar über neun Prozent. Der DAX in Frankfurt fiel über 7 Prozent in die Tiefe.
Auch der SMI, der Leitindex der Schweizer Börse, geriet am Montag böse unter die Räder und verlor 6,12 Prozent. Das war der stärkste Einbruch seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Damals war das Börsenbarometer um mehr als sieben Prozent eingebrochen.
Bär mit minus 15 Prozent
Stärkste Verlierer waren am Montag erneut Banken und Versicherungen. UBS sackten um rund 13, Credit Suisse um neun und Swiss Re sogar um mehr als 13 Prozent ab. Am härtesten traf es die Titel der Privatbank Julius Bär, die gut 15 Prozent verloren.
Auch die Kraftakte für eine Rettung der angeschlagenen Banken in den USA und Europa konnten die Krisenstimmung an den Börsen nicht drehen.
Gemeinsame Erklärung der EU-Länder
In den USA war am Freitag eine Einigung auf das 700 Mrd. Dollar schwere Bankenrettungspaket erzielt worden. In Deutschland wurde ein Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) geschnürt. Der Titel schloss dennoch fast 40 Prozent im Minus.
In einer gemeinsamen Erklärung versprachen am Montag die 27 EU-Länder, alles nötige zur Stabilisierung des Finanzsystems zu tun. Doch auch die Garantien für Spareinlagen, die zahlreiche EU-Staaten zum Schutz ihrer Bürger erliessen, vermochten die Anleger nicht zu beruhigen.
fest (Quelle: sda)
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