Freitag, 18. Juli 2008 / 19:05:42
Uribe will gute Beziehungen zur Schweiz beibehalten
Bern/Bogotá - Die kolumbianische Regierung möchte die «freundschaftlichen Beziehungen» zur Schweiz beibehalten. Das versicherte Präsident Alvaro Uribe telefonisch dem Schweizer Bundespräsidenten Pascal Couchepin.
Der Entscheid der kolumbianischen Justiz, die Rolle des Schweizer Emissärs Jean-Pierre Gontard unter die Lupe zu nehmen, sei unabhängig von der Regierung in Bogotá gefallen, betonte Uribe nach Angaben von Claudia Jiménez, der kolumbianischen Botschafterin in Bern.
Im selben Sinne habe sich das kolumbianische Aussenministerium gegenüber dem Schweizer Botschafter in Bogotá, Thomas Kupfer, geäussert. Dieser habe versichert, dass die Schweiz die Entscheide der kolumbianischen Justiz respektiere, sagte Jiménez.
Kontroverse um Gontard
Bundespräsident Couchepin seinerseits habe Kolumbien die fortwährende Unterstützung durch die Schweiz zugesichert, berichtete die kolumbianische Botschafterin weiter. Bei Couchepins Departement des Innern (EDI) war dazu keine Stellungnahme erhältlich.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern litten zuletzt unter der Kontroverse um die Rolle von Emissär Gontard. Anfang Woche hatte der kolumbianische Generalstaatsanwalt Mario Iguarán angekündigt, er wolle eine Strafuntersuchung gegen Gontard wegen dessen Kontakte zur FARC-Guerilla einleiten.
Die Schweiz stellte sich daraufhin mit deutlichen Worten hinter ihren Vermittler und verlangte von Kolumbien, die Angriffe gegen Gontard zu beenden. Von «Angriffen» will Botschafterin Jiménez aber nichts wissen, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur SDA betonte.
Unterschiedliche Standpunkte
Die beiden Länder hätten ihre unterschiedlichen Standpunkte zu den Friedensverhandlungen über politische und diplomatische Kanäle ausgedrückt, sagte Jiménez. Der juristische Aspekt sei ohne Zutun der Regierung hinzugekommen.
Bundesrätin Micheline Calmy-Rey wird am 10./11. August zu einem Besuch in Bogotá erwartet.angekündigt, er wolle eine Strafuntersuchung gegen Gontard wegen dessen Kontakte zur FARC-Guerilla einleiten.
Die Schweiz stellte sich daraufhin mit deutlichen Worten hinter ihren Vermittler und verlangte von Kolumbien, die Angriffe gegen Gontard zu beenden. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey will Mitte August nach Bogotá reisen.
ht (Quelle: sda)
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