Sonntag, 25. Mai 2008 / 18:35:53
Strabag plant Implenia-Übernahme
Wien - Der österreichische Baukonzern Strabag ist an einer Übernahme des Schweizer Marktführers Implenia interessiert. Dies hat er erstmals offiziell bestätigt. Die Konzerne stellen sich aber gegenseitig nicht annehmbare Bedingungen.
«Strabag wäre sehr interessiert daran, eine Mehrheitsbeteiligung an Implenia zu übernehmen», bestätigte Strabag-Sprecher Christian Ebner auf Anfrage einen Bericht der Zeitung «NZZ am Sonntag». Bedingung sei die Zustimmung des Implenia-Managements.
Zudem müsste Strabag eine voll stimmberechtigte Beteiligung von über 50 Prozent erhalten. Die Mehrheitsbeteiligung sei deshalb nötig, weil nur so Synergien genutzt werden könnten, um Implenia profitabler zu machen.
Als Kaufpreis erwägt Strabag einen Betrag unter dem aktuellen Börsenkurs von 32.50 Franken. Der Aktienkurs sei gemäss Berechnungen der Strabag zu hoch, sagte Ebner. Einen konkreten Offertpreis wolle er jedoch nicht nennen.
Implenia «gesprächsbereit»
Die Implenia-Führung ist nach Angaben von Konzernsprecher Aloys Hirzel gesprächsbereit, wenn eine verbindliche Offerte für sämtliche Aktionäre vorläge, die alle preislich gleich behandelt. Ein solches Angebot würde der Verwaltungsrat prüfen. Auch für Strabag würde aber die Stimmrechtsbeschränkung von 5 Prozent bleiben, sagte er zur SDA.
Den in der «NZZ am Sonntag» genannten Preis von 30 Fr. pro Aktie bezeichnete er jedoch als ungenügend. Das ganze Unternehmen wäre so mit rund 550 Mio. Fr. bewertet. Auch für Strabag würde zudem die Stimmrechtsbeschränkung von 5 Prozent bleiben, sagte er zur SDA.
Strabag: Haben «höhere Margen»
Die Österreicher sind mit über 10 Mrd. Euro Umsatz sechs mal grösser als Implenia mit umgerechnet 1,7 Mrd. Euro und in ganz Europa flächendeckend tätig, während Implenia mehrheitlich auf die Schweiz fokussiert ist.
Ebner sagte der «NZZ am Sonntag», die Betriebsgewinnmarge der Strabag sei mit 3,1 Prozent gut doppel so hoch sei wie die 1,5 Prozent von Implenia.
ht (Quelle: sda)
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