Freitag, 23. Mai 2008 / 14:36:59
Sinkende Missbrauchsquote bei Sozialhilfe in Zürich
Zürich - Die Zahl der Sozialhilfefälle in der Stadt Zürich ist nach 2006 auch im letzten Jahr gesunken. Die Fallzahlen gingen um 2,9 Prozent auf 13 198 zurück. In rund 600 Fällen wurden Sozialhilfegelder missbräuchlich bezogen.
Insgesamt bezogen 21'334 Personen Sozialhilfe, dies sind 3,6 Prozent weniger als 2006. Um 12,2 Prozent auf 3476 abgenommen hat die Zahl der neuen Fälle.
Der Trend des Vorjahres habe sich nicht nur bestätigt, sondern sei auch fortgesetzt worden, sagte Urs Lauffer, Vizepräsident der Sozialbehörde und FDP-Kantonsrat, vor den Medien in Zürich.
Drei Gründe
Lauffer führt diesen «klaren Rückgang» auf drei Gründe zurück: Die wirtschaftliche Lage, die verstärkten Massnahmen zur Arbeitsintegration der Stadt Zürich sowie die neuen Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS).
Überproportional vertreten sind Ausländer und Ausländerinnen mit 48 Prozent sowie junge Menschen. Jede neunte Person unter 18 Jahren in der Stadt Zürich lebt von Sozialhilfe.
Neben dem Rückgang der Sozialhilfefälle verzeichneten die Sozialen Dienste aber Zunahmen in der Jugend- und Familienhilfe sowie bei zivilrechtlichen Massnahmen.
Mehr Missbräuche aufgedeckt
Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der zweckentfremdeten und unrechtmässig bezogenen Gelder und zwar von 487 auf 594 Fälle. Im Vergleich mit der Gesamtzahl ist dies eine Missbrauchsquote von 4,5 Prozent. Gemäss Lauffer hat aber nicht die Zahl der Missbräuche zugenommen, sondern es wurden mehr aufgedeckt.
Die wegen Missbräuchen zurückgeforderten Gelder belaufen sich auf 5,7 Millionen Franken. Dies sind 2,1 Prozent der gesamten 2007 ausbezahlten Sozialhilfegelder von 267,8 Millionen Franken.
Den überwiegenden Teil der Missbräuche hätten die Sozialarbeitenden selber aufgedeckt. In fünf Fällen führten die Ermittlungen der neuen Sozialdetektive zu Rückforderungen.
bert (Quelle: sda)
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