Sonntag, 4. Mai 2008 / 08:07:52
Microsoft zieht Angebot für Yahoo zurück
Redmond - Die milliardenschwere Übernahme des Internet-Konzerns Yahoo durch den Softwareriesen Microsoft ist gescheitert. Nach monatelangem Tauziehen konnten sich beide Seiten trotz eines aufgestockten Angebots von Microsoft nicht auf einen Preis einigen.
Microsoft zog daraufhin seine Offerte zurück. Eine feindliche Übernahme von Yahoo gegen den Widerstand des Managements schloss der weltgrösste Softwareanbieter definitiv aus. «Ganz klar: Das Geschäft kommt nicht zustande», schrieb Konzern-Chef Steve Ballmer in einem Brief an Yahoo.
Mit dem Kauf wollte Microsoft die Dominanz des Rivalen Google bei Online-Suche und Internet-Werbung brechen. In einem letzten Anlauf hatte der Windows-Konzern bei einem Treffen am Samstag nach eigenen Angaben rund fünf Mrd. Dollar auf sein in bar und Aktien erfolgtes Angebot draufgesattelt.
Yahoo habe sich nicht bewegt
Statt der damit gebotenen 33 Dollar je Aktie habe Yahoo aber mindestens 37 Dollar verlangt - nochmals rund 5 Mrd. Dollar mehr. Insgesamt hätte der Kaufsumme so 50 Mrd. Dollar weit überstiegen.
«Nach eingehender Überlegung glauben wir, dass die von Yahoo verlangten wirtschaftlichen Forderungen für uns keinen Sinn ergeben», schrieb Ballmer. Yahoo habe sich trotz des höheren Angebots nicht bewegt. «Es ist im besten Interesse der Microsoft-Aktionäre, der Beschäftigten sowie anderer Beteiligter, unseren Vorschlag zurückzuziehen.»
Kommt Druck von den Yahoo-Aktionären?
Die Übernahme wäre die mit Abstand teuerste in der Microsoft-Geschichte gewesen. Eine letzte Chance bleibt Experten zufolge: Wenn verärgerte Yahoo-Aktionäre massiv Druck auf das Management ausüben, könnte es wie schon in anderen Übernahmekämpfen noch zu einer überraschenden Wende kommen.
Viele Analysten und auch einige Grossaktionäre hatten das Kaufangebot von Microsoft als Glücksfall für Yahoo betrachtet. Erste Anteilseigner klagten bereits gegen das Management wegen des Widerstands gegen die Übernahme.
tri (Quelle: sda)
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