Mittwoch, 23. April 2008 / 17:29:43
Peter Kurer wird der starke Mann der UBS
Basel - Peter Kurer ist von der UBS-Generalversammlung mit 585,5 Millionen gegen 44,9 Millionen Stimmen in den Verwaltungsrat gewählt worden. Er soll noch heute zum Präsidenten der Grossbank bestimmt werden.
Die Wahl Kurers wurde mit einigen Pfiffen und Buhrufen quittiert. Von seinem Vorgänger Marcel Ospel erhielt Kurer symbolisch einen Schlüssel überreicht.
Kurer würdigte nach seiner Wahl kurz das Wirken Ospels: Dieser habe die Bank in den Erfolg geführt.
In den letzten Monaten habe er sein Lebenswerk in Gefahr sehen müssen und dafür gekämpft, das Blatt wieder zu wenden.
Einige Kritik
Wie auch schon in Wochen vor der Wahl musste Kurer an der Generalversammlung einige Kritik einstecken.
Dabei rief eine Aktionärin dazu auf, den Sitz von Kurer frei zu lassen. Auch Alt-Bundesrat Christoph Blocher wurde als Kandidat ins Spiel gebracht.
Kritisiert wurde auch Kurers Hintergrund als Jurist: Es bräuchte jetzt einen Banker mit Führungserfahrung, hiess es. Mit Verweis auf mögliche Verantwortlichkeitsklagen werde seine Expertise als Chefjurist wohl eher gefragt bleiben.
Arnold schweigt
Nicht in Erscheinung trat dagegen die Investmentgesellschaft Olivant von Luqman Arnold. Der frühere UBS-Konzernchef hatte im Vorfeld heftig gegen die Wahl Kurers opponiert.
Vor den Verwaltungsratswahlen hatten einzelne Aktionäre ihrem Ärger über die gesamte UBS-Spitze Luft gemacht.
So nannte es ein Kleinaktionär eine «Zumutung», dass sich der «Abzockerverein» zur Wiederwahl stelle. Ethos-Präsident Dominique Biedermann forderte eine Neubesetzung des Gremiums.
Viele kritische Voten
Auch bei der Behandlung der tiefroten Jahresrechnung musste sich die Bankspitze viele kritische Voten gefallen lassen. Die Genehmigung der Jahresrechnung erfolgte mit 643,9 Millionen Ja- gegen 18,255 Millionen Nein-Stimmen.
Wegen der hohen Verluste auf dem US-Hypothekenmarkt hat die UBS das Geschäftsjahr 2007 mit einem Verlust von 4,4 Mrd. Fr. abgeschlossen.
Die Aktionäre segneten den Verzicht auf eine Bardividende ab. Stattdessen erhalten sie eine Ausschüttung in Form von UBS-Aktien.
rr (Quelle: sda)
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