Dienstag, 18. März 2008 / 19:53:32
Keine Einigung im Streit um Raketenschild
Moskau - Der Streit zwischen Russland und den USA über einen geplanten US-Raketenschild in Osteuropa dauert an. Russlands Aussenminister Sergej Lawrow widersprach positiven Äusserungen von US-Verteidigungsminister Robert Gates.
Gates hatte nach Gesprächen in Moskau eine baldige Einigung als möglich bezeichnet. Bei einigen Themen gebe es immer noch keine Einigung, sagte Lawrow auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Gates und seiner US-Kollegin Condoleezza Rice.
«Wir haben über die Punkte gesprochen, bei denen wir weiter uneinig sind», sagte Lawrow und verwies auf den Raketenschild sowie den START-Vertrag zur strategischen Abrüstung. Die USA wollen in Tschechien eine Radarstation für ihre Raketenabwehr aufbauen, im benachbarten Polen sollen die zugehörigen Raketen stationiert werden.
Moskau hat auf die Pläne sehr erbost reagiert, da es die Stationierung als Bedrohung seiner Sicherheit bezeichnet. Die USA hingegen betonen, das System richte sich nicht gegen Russland, sondern diene als Schutz gegen Staaten wie den Iran und Nordkorea.
«Missverständnisse auf russischer Seite»
Gates hatte es zuvor als möglich bezeichnet, noch vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident George W. Bush Anfang 2009 eine Übereinkunft zu erzielen. «Ich denke, es existierten einige Missverständnisse auf russischer Seite», hatte Gates nach den Gesprächen gesagt.
Aussenministerin Rice sprach ebenfalls von einem guten Verlauf der Unterredungen mit Präsident Wladimir Putin, dessen Nachfolger Dmitri Medwedew und dem russischen Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow.
ht (Quelle: sda)
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