Dienstag, 26. Februar 2008 / 07:13:34
Obama wird zum Favoriten - Wirbel um Turban-Bild
Washington - Der US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama liegt Umfragen zufolge in der Gunst der Demokraten erstmals landesweit deutlich vor seiner Rivalin Hillary Clinton.
Einer nationalen Umfrage der «New York Times» und des Fernsehsenders CBS zufolge sprachen sich 54 Prozent der Anhänger der Demokraten für Obama als Präsidentschaftskandidaten aus. Lediglich 38 Prozent unterstützten die frühere First Lady. Noch im Januar habe Clinton mit 15 Prozentpunkten vorn gelegen, berichtete CBS am Dienstag wenige Stunden vor einer TV-Debatte der Bewerber.
Eine Woche vor den entscheidenden Vorwahlen in Texas und Ohio deutet sich dort ein spannendes Rennen an: Laut Umfragen liegt Obama in Texas mit 50 Prozent der Stimmen vorn (Clinton: 46), dagegen habe Clinton in Ohio mit 49 Prozent der Stimmen einen klaren Vorsprung vor Obama (39 Prozent), berichtete der TV-Sender CNN.
Wahlexperten hatten immer wieder betont, dass Clinton in den beiden bevölkerungsreichen Staaten mit deutlichem Vorsprung gewinnen muss, um ihre Chancen zu wahren. Nach elf Vorwahl-Siegen hintereinander hat der 46-jährige Obama bislang fast 100 Delegierten mehr als Clinton hinter sich gebracht.
«Rassistisches» Turban-Bild im Internet
Im Wettstreit zwischen Clinton und Obama wurde der Ton unterdessen schärfer. Obamas Mitarbeiter beschuldigten das Clinton-Team, mit der Verbreitung eines Fotos von Obama in afrikanischer Tracht mit Turban im Internet fremdenfeindliche Vorurteile zu schüren.
Obamas Wahlkampfmanager David Pluoffe sprach von «der verwerflichsten, beleidigendsten Panikmache in diesem Wahlkampf». Das Foto von Obama war bei einem Besuch 2006 in Kenia, dem Heimatland seines Vaters, aufgenommen worden.
Aussenpolitische Fähigkeiten Obamas bezweifelt
Clintons Wahlkampfchefin Maggie Williams wies die Anschuldigungen in einer schriftlichen Erklärung zurück: «Wenn das Obama-Team behaupten will, dass ein Foto von ihm in somalischer Tracht anstössig ist, dann sollte es sich schämen.»
Clinton sprach derweil ihrem parteiinternen Rivalen Barack Obama die aussenpolitische Eignung für das Präsidentenamt ab. Obama mache Versprechen, die «gut klingen, den aussenpolitischen Praxistest aber nicht bestehen», sagte sie in Washington.
fest (Quelle: sda)
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