Montag, 10. Dezember 2007 / 07:50:31
Kreditkrise: UBS mit weiterem Milliarden-Abschreiber
Zürich - Die Grossbank UBS gerät nochmals wesentlich tiefer in den Strudel der US-Hypothekenkrise. Die grösste Schweizer Bank schreibt weitere 10 Mrd. Dollar ab. Sie rechnet nun auch für das vierte Quartal mit einem Verlust.
Es sei zudem möglich, dass das den Aktionären anrechenbare Jahresergebnis 2007 negativ ausfallen werde, teilte die UBS mit. Es wäre der erste Jahresverlust in der zehnjährigen Geschichte der Bank.
Trotz den grossen Abschreibungen will Marcel Ospel Verwaltungsratspräsident der Grossbank UBS bleiben. Ein Rücktritt sei weder für den Verwaltungsrat noch für ihn selber ein Thema.
Er wolle «Teil der Lösung des Problems sein und wir sind auf gutem Weg dazu, sagte Ospel am Morgen gegenüber Schweizer Radio DRS. Die UBS sei weiterhin eine der sichersten Banken überhaupt, die Abschreiber im US-Hypothekengeschäft wären auch ohne Kapitalerhöhung verkraftbar», sagte Ospel.
«Neue Investoren»
Im Communiqué erklärt Ospel, dass die am US-Hypothekarmarkt erlittenen Verluste zwar beträchtlich seien, sie hätten aber durch die Ertragskraft und Kapitalbasis aufgefangen werden können.
Dennoch sei es für den weltgrössten Vermögensverwalter wichtig, eine ausgeprägt solide Kapitalbasis unter jeglichen Bedingungen aufrechtzuerhalten. Die Schweizer Bank habe deshalb neue langfristige ausländische Investoren gefunden, die neues Kapital im Umfang von 13 Mrd. Fr. einschiessen.
Dabei entfallen 11 Mrd. Fr. auf die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) und weitere 2 Mrd. Fr. auf einen ungenannten Investor aus dem Nahen Osten.
Kein weiterer Stellenabbau
Noch schlimmere Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf die UBS seien für ihn «sehr schwer vorstellbar». Die UBS habe nun Klarheit und Sicherheit geschaffen, nachdem Kunden und Mitarbeiter «erheblich» verunsichert gewesen seien, sagte Ospel. Mit den am Montag bekannt gegebenen Massnahmen wolle die UBS die Spekulationen beenden.
Ein weiterer Stellenabbau stehe derzeit nicht an. Der bereits angekündigte Abbau von 1500 Arbeitsplätzen werde bis Ende Jahr abgeschlossen.
ht (Quelle: sda)
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