Montag, 22. Oktober 2007 / 06:59:22
Presse sieht Wahlsiegerin SVP in der Verantwortung
Bern - Die Schweizer Presse nimmt die SVP in die Pflicht: Die Wahlsiegerin des Wochenendes müsse ihren Führungsanspruch in die Tat umsetzen und beweisen, dass sie mehr sei als eine Oppositionskraft, finden Zeitungskommentatoren.
Nach dem Wahlsieg 2003 habe die SVP diesmal das Kunststück geschafft, auch als vollwertige Regierungspartei mit zwei Bundesräten viele Unzufriedene anzuziehen, schreibt der «Tages-Anzeiger». Nun sei konstruktive Zusammenarbeit, vorab mit der politischen Mitte, unabdingbar, heisst es in mehreren Blättern.
Laut «Blick» erwarten die Bürger - unabhängig davon, wen sie wählen - «Lösungen, die konkret ihr Leben erleichtern und Entscheide, welche das Land weitsichtig gestalten».
Die «Neue Luzerner Zeitung» ist der Meinung, dass der historische Wahlsieg der SVP die «Zivilisierung» der Partei beschleunigen dürfte.
Zu schwache Gegner für die SVP
Gründe für den Wahlsieg der SVP orten viele Blätter bei den finanziellen Mitteln der SVP, aber auch bei der Mittelmässigkeit der übrigen Parteien. Die SVP habe sehr schwache Gegner gehabt, urteilt die «Thurgauer Zeitung».
Von den Parteien, die sich die Wahlthemen von der SVP diktieren liessen, verlangt die «Basler Zeitung», «sich aus einer Position der Niederlage zu mehrheitsfähigen Lösungen zusammenzuraufen».
Fortschritt zu erzielen werde aber schwierig bleiben, prognostiziert die «Berner Zeitung», denn die grossen Blöcke hielten sich «mit umsortierten Klötzchen etwa wie bisher die Waage».
Votum für neue Zauberformel
An der parteipolitischen Zusammensetzung des Bundesrats dürfte sich deshalb vorderhand nichts ändern, wird allgemein festgehalten. «Der Showdown am 12. Dezember ist abgesagt», schreibt das «St. Galler Tagblatt».
Das Votum vom Sonntag sei ein Votum für die 2003 neu definierte Zauberformel, schreibt die «Aargauer Zeitung» - «ob mit den alten oder neuen, jüngeren Bundesratsmitgliedern.»
Nach dem jüngsten SVP-Sieg habe niemand mehr Lust, ernsthaft Blochers Abwahl zu fordern, schreibt der «Bund». Aber auch die übrigen Bundesräte stünden nicht zu Diskussion.
fest (Quelle: sda)
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