Dienstag, 4. September 2007 / 14:05:22
Ernüchterung im Irak nach unerwartetem Bush-Besuch
Washington - Nach dem unerwarteten Besuch von US-Präsident George W. Bush im Irak haben unabhängige Kommentatoren in Bagdad ein ernüchterndes Fazit gezogen.
Dem US-Präsidenten sei es bei seinem Besuch in der Anbar-Provinz am Montag vor allem darum gegangen, seine Widersacher im Kongress und die amerikanische Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass seine Strategie im Irak richtig sei, hiess es in der Zeitung der oppositionellen kommunistischen Partei «Tarik al-Schaab».
Die irakische Nachrichtenagentur INA zitierte Parlamentspräsident Mahmud al-Maschhadani, dessen Konsensfront aus der Regierung ausgetreten ist, mit den Worten: «Mit diesem Besuch wollte Bush dem amerikanischen Volk zeigen, dass die US-Truppen erfolgreich gegen El Kaida kämpfen können.»
Bush, der am Morgen vom Irak aus zum Gipfel des Asien-Pazifik-Wirtschaftskooperationsrates (APEC) in Australien flog, hatte am Vortag nicht Bagdad besucht, sondern war mit seinem Stab auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Al-Assad in der westlichen Anbar-Provinz gelandet.
Dort kämpfen sunnitische Stämme seit Monaten in Koordination mit den US-Truppen gegen Terroristen des lokalen El-Kaida-Netzwerks.
Besuch kam unerwartet
Al-Maschhadani räumte ein, dass der Besuch mit der irakischen Führung nicht abgesprochen war. «Wir kannten das Datum des Besuchs vorher nicht und auch nicht sein Programm.»
Die irakische Regierung hatte am Montag erklärt, Bush sei in den Irak geflogen, um die Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki zu unterstützen.
Al-Maschhadani erklärte dagegen, ein Ziel des US-Präsidenten bei seinem Besuch im Irak sei es gewesen, «Druck auf die Regierung» auszuüben.
dl (Quelle: sda)
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