Freitag, 15. Juni 2007 / 13:48:47
Ex-ZKB-Boss Vögeli kaufte privat Sulzer-Optionen
Zürich - In der Sulzer-Affäre lässt die ZKB kein Fettnäpfchen aus: Ex-ZKB-Chef Hans Vögeli hat selber privat mit Sulzer-Optionen gehandelt und damit gegen seine eigene Weisung verstossen. Mit seinem Abgang kam er der Rücktrittsverfügung durch die EBK zuvor.
Der Privatdeal des ehemaligen Bankchefs mit den Sulzer-Optionen flog durch eine Untersuchung der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) auf, wie ZKB-Sprecher Urs Ackermann auf Anfrage zu einem Vorabdruck der Zeitschrift «Bilanz» und Informationen der «SonntagsZeitung» sagte.
«Weil Herr Vögeli zurückgetreten ist, haben wir die Untersuchung wieder eingestellt», sagte der stellvertretende Leiter der EBK-Abteilung Börsen und Märkte, Marcel Aellen. Zu Details könne er nichts sagen.
Lukrativer Deal
Laut «Bilanz» hat Vögeli privat auf steigende Sulzer-Aktien gesetzt, während er seiner Bank vorgeschrieben hat, die Finger von Sulzer zu lassen. Vögeli soll gemäss den Medienberichten mit seinem Deal mehr als 50'000 oder 100'000 Fr. Gewinn gemacht haben.
Die ZKB war in die Kritik geraten, weil sie dem russischen Oligarchen Viktor Vekselberg und den österreichsichen Investoren Ronny Pecik und Georg Stumpf Schützenhilfe beim Aufbau einer Beteiligung an Sulzer geleistet hatte - obwohl sie die Hausbank des Winterthurer Industriekonzerns war. Sulzer reagierte empört.
ZKB-Filiale durchsucht
Zudem geriet die Staatsbank ins Visier der Aufsichtsbehörde. Erstmals liess die EBK drei Banken wegen allfälliger Verletzung der Meldepflicht im Handel mit Sulzer-Titeln durchsuchen.
Neben der ZKB handelt es sich um die Neue Zürcher Bank und eine Niederlassung der Deutschen Bank.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Russland interveniert im Fall Sulzer in Bern
Sonntag, 30. September 2007 / 17:06:39