Samstag, 9. Juni 2007 / 16:48:38
WWF und Coop gemeinsam gegen Überfischung
Zürich/Basel - Der Schweizer Detailhändler Coop nimmt den heutigen World Ocean Day zum Anlass für ein weit reichendes Engagement zum Schutz der Meere vor Überfischung. Als erstes Mitglied beteiligt er sich an der vom WWF Schweiz lancierten Seafood Group.
Coop verpflichtet sich sein Sortiment an Fischen und Meeresfrüchten in den nächsten Jahren schrittweise auf Bezüge aus nachhaltiger Produktion umzustellen. Als ersten Schritt nimmt Coop ab sofort vier Fischsorten aus akut bedrohten Fischbeständen aus dem Verkauf: Zackenbarsch, Rochen, Beryx und Blauflossen-Thun. Zudem verpflichtet sich Coop bis Ende 2008 für Fische aus bedrohten stark überfischten Beständen Alternativen zu suchen.
«Konkret heisst das, dass wir unsere Lieferanten anhalten bei diesen Arten für nachhaltige Bewirtschaftsmethoden zu sorgen», erklärt Susanne Erdös, Mediensprecherin von Coop gegenüber pressetext Schweiz. Andernfalls würden diese Fische nicht mehr angeboten. Ausserdem verzichtet Coop ab sofort auf Aktionen von Frischfisch aus überfischten Beständen und ab September auch im Bereich der Tiefkühlprodukte. «Mit unserer Aktion wollen wir das Bewusstsein der Konsumenten und Konsumentinnen für das Problem der überfischten Meere sensibilisieren. Auch wenn der Fischkonsum in der Schweiz im internationalen Vergleich nicht so bedeutend ist, so setzen wir doch ein Zeichen, das beachtet werden wird», so die Mediensprecherin.
Gespräche mit Migros
Beim WFF Schweiz weist Marianne Breu als Projektleiterin Wirtschaftskooperationen darauf hin, dass die getroffene Vereinbarung mit Coop die erste ihrer Art in der Schweiz ist. Seit einem Jahr verbindet den WWF Schweiz und Coop eine umfassende Umwelt-Partnerschaft. Dazu gehört bis anhin die WWF Wood Group, die WWF Climate Group sowie Projekte zur Umsetzung von nachhaltiger Soja- und Palmölproduktion. Marianne Breu geht davon aus, dass weitere Fischverkäufer in der Schweiz sich der WWF Seafood Group anschliessen werden. «Wir sind in Gesprächen mit Migros, Manor und Globus.» Im Zusammenhang mit der jetzigen Offensive hat der WWF Schweiz seinen Online-Einkaufsführer aktualisiert. Dort erfahren Konsumenten, welche Fischarten sie mit gutem Gewissen geniessen und welche sie besser meiden sollten.
Coop will in den kommenden Jahren den Verkauf von Fischen und Meeresfrüchten aus MSC-zertifiziertem Wildfang und aus Bio-Zuchten weiter fördern. Bis 2009 soll der heutige Absatz verdoppelt werden. Auf den Verkauf von Haifisch und Stör inklusive dessen Kaviar aus Wildfang hat Coop bereits früher verzichtet. Mit rund 40 Artikeln aus kontrollierten Bio-Aqua-Kulturen sei man die Fischanbieterin mit dem grössten Bio-Sortiment in der Schweiz. Am gesamten Sortiment gemessen machen Bio-zertifizierte Fische und Meeresfrüchte bei Coop 14 Prozent aus. Der Anteil von MSC-Fischen am gesamten Wildfangsortiment liegt bei Coop heute bei ca. neun Prozent, am gesamten Fischsortiment bei vier Prozent.
ht (Quelle: pte)
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