Sonntag, 4. Februar 2007 / 11:56:53
Corti räumt Bedenken über sein Millionensalär ein
Zürich - Der ehemalige Swissair-Chef Mario Corti räumt Bedenken über seinen Vorbezug eines Millionensalärs ein: Aus heutiger Sicht würde er vielleicht anders handeln, sagte Corti in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
Corti hatte vor seinem Amtsantritt als Verwaltungsratspräsident und Konzernchef der in der Krise steckenden Swissair im März 2001 ein Salär von 12 Mio. Fr. im Voraus bezogen. Immerhin sei der Wechsel nicht einfach gewesen: In seinem damaligen Beruf als Finanzchef von Nestlé sei er «wunschlos glücklich» gewesen.
Nach dem Swissair-Untergang im Oktober 2001 habe er sich im Februar 2002 öffentlich zu einer ratenweisen Rückzahlung bereit erklärt, wenn er innerhalb von fünf Jahren eine vergleichbare Position finden würde, sagte Corti.
Das sei aber nicht geschehen: «Im Gegenteil: Im Moment unternehmen gewisse Kreise alles, um meinen Ruf und meine Glaubwürdigkeit zu zerstören.» Neben dem Strafprozess drohten ihm jetzt Prozesse mit Forderungen von Hunderten von Millionen Franken.
Cortis Kritik an der UBS
Dass die UBS in den letzten Tagen ihre Sichtweise des Swissair-Untergangs dargelegt und dabei Corti Versäumisse vorgeworfen hat, wolle er nicht kommentieren, sagte Corti im Interview: «Nur so viel: Es ist eine Ungeheuerlichkeit in einen laufenden Strafprozess einzugreifen.»
Corti hatte mit seinen pointierten Auftritten am Swissair-Prozess die Debatte um die Schuld am Grounding und am Untergang der Swissair neu entfacht. Er hatte den Grossbanken und vor allem der UBS eine Hauptverantwortung an den Ereignissen zugewiesen.
smw (Quelle: sda)
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