Montag, 19. Februar 2007 / 11:03:04
Corti und Fouse verschleuderten letzte Mittel
Bülach ZH - Der letzte Swissair-Chef Mario Corti und Finanzchefin Jacqualyne Fouse haben laut Staatsanwaltschaft die letzten Mittel des Swissair-Konzerns «verschleudert». Auf der Anklagebank sitzt auch ein Wirtschaftsanwalt einer renommierten Kanzlei.
Corti und Fouse, die in mehreren Punkten der Gläubigerbevorzugung angeklagt sind, hätten mit Zahlungen in den letzten Tage des Flugkonzerns die Situation verschlimmert, sagte Staatsanwalt Thomas Armbruster in seinem Plädoyer: «Sie haben damit ihre Sorgfaltspflichten verletzt und enormen Schaden verursacht.»
Armbruster versuchte erneut die Argumentation der Staatsanwaltschaft zu untermaueren, wonach die Swissair-Gruppe spätestens am 17. September 2001, als der Bund einen Kredit an die Flugkonzern ablehnte, zahlungsunfähig gewesen sei.
Die Einreichung der Nachlassstundung erfolgte dagegen erste am 4. Oktober 2001.
Signalwirkung
Für Aufsehen in Zürcher Wirtschaftsanwalts-Kreisen sorge aber auch das Verfahren gegen den Rechtsanwalt Andreas Länzlinger von der Zürcher Anwaltskanzlei Bär&Karrer, sagte der Staatsanwalt: «Das wird eine Signalwirkung haben.»
Länzlinger ist der Anstiftung zur Gläubigerbevorzugung angeklagt.
Der Rechtsanwalt hatte von der ebenfalls angeklagten ehemaligen Leiterin des Swissair-Rechtsdiensts, Karin Anderegg, kurz vor Einreichung der Nachlassstundung einen Vorschuss für seine Leistungen für die Swissair-Gruppe verlangt. Diese hatte ihm daraufhin eine Zahlung von 200 000 Fr. überwiesen.
In der Befragung am Swissair-Prozess haben sich alle 19 Angeklagten im Swissair-Prozess als «nicht schuldig» bezeichnet. Nach Abschluss der Plädoyers wird die Staatsanwaltschaft im Verlauf des Montags ihre Strafanträge bekannt geben.
rr (Quelle: sda)
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