Freitag, 24. November 2006 / 07:48:55
Swissfirst heisst wieder Bellevue
Zürich - Die nach der Fusion mit der Bank am Bellevue in Verruf geratene Swissfirst-Gruppe wirft Ballast ab, um wieder auf die Beine zu kommen.
Das Geldhaus verkauft das darbende Private Banking und kehrt zum unbefleckten Namen Bellevue Group zurück.
Die Turbulenzen durch die Berichterstattung über die Swissfirst hätten die Glaubwürdigkeit der Gruppe beschädigt, sagte der designierte Verwaltungsratspräsident Walter Knabenhans vor den Medien in Zürich.
Es habe weh getan, wie das hohe Gut der Unschuldsvermutung - zum Teil wider besseres Wissen - missachtet worden sei.
Imageverlust nach Untersuchungen
«Dabei haben zahlreiche Untersuchungen, auch bei den Pensionskassen, nichts, aber auch gar nichts Unrechtes bei der Swissfirst zu Tage gefördert», sagte Knabenhans.
Resultate des Verfahrens der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) würden im Dezember erwartet. Das Verfahren der Zürcher Staatsanwaltschaft laufe hingegen noch einige Zeit. Bei beiden Verfahren sei man zuversichtlich.
Eine Wiederbelebung des Private Bankings unter dem Swissfirst-Dach hätte zu lange gedauert, sagte Knabenhans. Wegen des Imageverlusts sei es schwierig gewesen, die Mitarbeiter zu halten, sagte Bisang. Die Konkurrenz sei wie «Geier» um Swissfirst gekreist, um die besten Mitarbeiter wegzuholen.
Konzentration auf Kerngeschäft
Bereits verkauft sind die Filialen in Liechtenstein und Basel. Die verbleibenden Teile des Vermögensverwaltungsgeschäfts in Zug und Zürich für reiche Privatkunden sollten bis Ende Jahr einen neuen Besitzer bekommen, sagte Knabenhans.
Nachdem sich die hohen Ziele aus der Fusion der beiden Banken zerschlagen haben, kehrt die Bellevue Gruppe damit zu ihren alten Stärken vor dem Zusammenschluss zurück. Sie will sich auf Anlagen im Gesundheitswesen, die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger, das Brokerage mit Schweizer Aktien und Unternehmensfinanzierungen konzentrieren.
Von den 165 Mitarbeitern nach der Fusion bleiben 75 übrig. Der Hauptsitz wird von Zug nach Küsnacht ZH verlegt. Einen Rückzug von der Börse habe man verworfen, sagte Knabenhans. Die Bank wolle 35 Prozent ihrer Aktien im Publikum behalten.
bert (Quelle: sda)
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