Freitag, 8. Dezember 2006 / 19:05:23
Swissfirst Gruppe macht sauberen Tisch
Zürich - Die wegen der Pensionskassenaffäre in die Krise geratene Bank verkauft wie angekündigt die verbliebenen Private Banking-Aktivitäten. Käuferin ist die französische Banque Pasche.
Die zur Groupe Crédit Mutuel gehörende Banque Pasche beabsichtige ihre Standorte in Zürich, Zug und Luzern beizubehalten, teilte die Swissfirst am Freitag nach Börsenschluss mit. Über den Verkauf würden die Aktionäre an einer ausserordentlichen Generalversammlung der Swissfirst am 15. Dezember 2006 abstimmen.
Die Banque Pasche ist die Private Banking-Einheit der französischen CM-CIC Gruppe, die wiederum eine Tochtergesellschaft der Groupe Crédit Mutuel ist. Die CM-CIC Gruppe weist eine Bilanzsumme von 285 Mrd. Euro auf und ist in 47 Ländern vertreten.
Der Verkauf werde die strategische Neuausrichtung der Swissfirst abschliessen, heisst es im Communiqué weiter.
Neuer Name Bellevue Group
Die Swissfirst kündigte Ende November an, sich in Zukunft unter dem neuen Namen Bellevue Group auf Asset Management, Brokerage und Corporate Finance zu konzentrieren. Bereits verkauft wurde die Tochtergesellschaft in Liechtenstein und eine Filiale in Basel.
Die Swissfirst ist vergangenen Sommer in die Schlagzeilen geraten. Der Vorwurf gegen die Bank lautete, dass Pensionskassen beim Zusammenschluss von Swissfirst und Bank Bellevue im September 2005 Millionengewinne entgangen seien.
Im Vorfeld des Zusammenschlusses hatten mehrere Aktionäre - darunter auch Pensionskassen - an den damaligen Swissfirst-Chef Thomas Matter Swissfirst-Aktien verkauft. Nach der Fusion stieg der Aktienkurs deutlich.
Thomas Matter trat als Folge der Vorwürfe im August 2006 zurück. Verschiedene Untersuchungen bei Pensionskassen haben keine Hinweise auf Gesetzesverstösse beim Kauf und Verkauf von Swissfirst-Aktien zu Tage gebracht.
smw (Quelle: sda)
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