Montag, 6. März 2006 / 08:31:34
Iran im Zentrum des IAEA-Gouverneursrats
Wien - Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beginnt in Wien mehrtägige Beratungen. Im Mittelpunkt steht erneut der Streit um das iranische Atomprogramm.
Die 35 Mitglieder des höchsten Entscheidungsgremiums der Atombehörde hatten Teheran wegen der jahrelangen Geheimhaltung seines Atomprogramms und mehrerer Verstösse gegen den Atomwaffensperrvertrag bereits im Februar dem UNO-Sicherheitsrat gemeldet.
Vom Verlauf der Debatte über Iran könnte abhängen, ob und wann sich der Weltsicherheitsrat mit dem Fall befasst. Obwohl Gespräche zwischen Iran und der EU erfolglos blieben, könnten die Verhandlungen mit Teheran noch in dieser Woche fortgesetzt werden.
Die Internationale Gemeinschaft verlangt von Iran die Einstellung der Urananreicherung auf iranischem Boden, da sie befürchtet, dass Teheran mit hoch angereichertem Uran Atombomben entwickeln könnte. Die iranische Regierung bleibt dabei, nur friedliche Zwecke mit ihrer Atomforschung zu verfolgen.
Drohungen von beiden Seiten
Iran bekräftigte die Absicht, sein Atomprogramm unter allen Umständen fortzusetzen. Sollte sich der Weltsicherheitsrat mit dem Thema befassen, werde man die Urananreicherung wieder voll aufnehmen, sagte der iranische Atomunterhändler Ali Laridschani in Teheran vor der internationalen Presse.
Der amerikanische UNO-Botschafter John Bolton drohte Teheran unmissverständlich. Die USA würden alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um mögliche Bedrohungen durch ein iranisches Atomprogramm zu beantworten, sagte Bolton nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN.
Ein Sprecher des iranischen Nationalen Sicherheitsrats korrigierte am Sonntag Äusserungen Laridschanis, der am Freitag in Wien mit dem Austritt des Landes aus der IAEA gedroht hatte. Iran wolle die IAEA nicht verlassen, sagte Hossein Entesami in Teheran.
rr (Quelle: sda)
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