Montag, 6. März 2006 / 00:59:19
USA erwägen UNO-Ultimatum an Iran
Washington - Die USA haben im Atomstreit ein Ultimatum an die Islamische Republik Iran ins Gespräch gebracht.
Die Forderung kommt einen Tag vor dem Treffen des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit dem Iran. Die USA erwägten, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen den Iran auffordere, sein umstrittenes Atomprogramm aufzugeben, sagte ein US-Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters zu einem entsprechenden Bericht in der «Washington Post» vom Samstag.
Dem Iran solle dann «ein Zeitraum zwischen 30 und 60 Tagen für eine Antwort» eingeräumt werden. Danach müsse der Sicherheitsrat im Zweifel überlegen, was zu tun wäre, um den Druck auf den Iran weiter zu erhöhen. Der Sicherheitsrat kann wirtschaftliche, aber auch militärische Sanktionen beschliessen.
Der US-Botschafter bei der UNO, John Bolton, sagte in einer Rede vor einer jüdisch-amerikanischen Gesellschaft, der Sicherheitsrat werde zunächst noch keine Sanktionen verhängen.
Schmerzhafte Konsequenzen
Sollte der Iran seine Schritte zur Urananreicherung aber fortsetzen, müsse das Land «mit schmerzhaften Konsequenzen» rechnen. Die USA würden in diesem Fall «alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel» nutzen, sagte Bolton.
Die Vertreter der 35 IAEA-Mitgliedsländer entscheiden am Montag im Gouverneursrat, ob der UNO-Sicherheitsrat in den Konflikt eingreifen soll. IAEA-Chef Mohamed El Baradei hatte zuletzt in einem Bericht erklärt, auch nach dreijähriger Kontrolle des iranischen Atomprogramms könnten militärische Ambitionen des Landes nicht ausgeschlossen werden.
ht (Quelle: sda)
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