Sonntag, 8. Januar 2006 / 19:02:51
Vogelgrippe erreicht türkische Hauptstadt
Ankara - In der Türkei breiten sich die Vogelgrippe-Infektionen beim Menschen Richtung Westen aus.
Inzwischen hat der gefährliche Virusstamm H5N1 die Hauptstadt Ankara erreicht. Von 28 neuen Proben auf den lebensgefährlichen Virus H5N1 seien 5 positiv ausgefallen, teilte die Gesundheitsbehörde in Ankara mit. Betroffen sind erstmals auch drei Menschen aus der Region Ankara, darunter zwei kleine Jungen, die mit achtlos weggeworfenen Schutzhandschuhen gespielt haben sollen.
Die beiden anderen Patienten, die sich mit dem Erreger infiziert hätten, stammten aus Dogubeyazit im Osten der Türkei, wo es in der vergangenen Woche die ersten zwei bestätigten H5N1-Opfer gegeben hatte.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden derzeit in der Türkei mindestens 30 Patienten behandelt, die vermutlich mit dem aggressiven Krankheitserreger infiziert sind.
Vier gesicherte H5N1-Fälle
Der türkische Gesundheitsminister Recep Akdag sprach von vier gesicherten H5N1-Fällen. Dabei handle es sich um das gestorbene Geschwisterpaar im Alter von 14 und 15 Jahren sowie um ein achtjähriges Mädchen und einen fünfjährigen Jungen, die beide stationär in Van behandelt werden.
Zur Untersuchung der toten Kinder in der Region Van unterstützt eine WHO-Delegation die türkischen Mediziner. Die Wissenschaftler wollen auch nach möglichen Anzeichen einer Übertragbarkeit des Virus von Mensch zu Mensch Ausschau halten.
Total 146 bestätigte Fälle
Akdag betonte aber, dass die Befunde der WHO bisher keinen Hinweis für eine Übertragung von Mensch zu Mensch erbracht hätten.
Weltweit geht die WHO nun von 146 bestätigten Fällen in Kambodscha, China, Indonesien, Thailand, in der Türkei und Vietnam aus. 76 Menschen sind an der Tierseuche gestorben.
smw (Quelle: sda)
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