Montag, 9. Januar 2006 / 18:04:57
Weitere Menschen mit Vogelgrippe infiziert
Ankara - Die Vogelgrippe befällt in der Türkei immer mehr Menschen. Im Norden und Osten des Landes wurden fünf weitere Fälle diagnostiziert.
Die neuen Fälle sind,wie das Gesundheitsministerium in Ankara mitteilte, allesamt am für den Menschen lebensgefährlichen Virus-Stamm H5N1 erkrankt. Damit werden in der Türkei insgesamt 14 Menschen wegen der Krankheit behandelt. Daneben gibt es laut Behörden rund einhundert Verdachtsfälle.
Bei den neu erkrankten Patienten handelt es sich um zwei Brüder im Alter von vier und fünf Jahren, einen Zwölfjährigen und einen weiteren Fünfjährigen aus dem Schwarzmeergebiet nordöstlich der Hauptstadt Ankara. Ausserdem hat sich ein 18-Jähriger aus der osttürkischen Stadt Van neu infiziert.
Am Sonntag war bekannt geworden, dass sich fünf Menschen im Osten und in Zentralanatolien mit der Krankheit angesteckt haben. Zudem war Vogelgrippe bisher bei vier weiteren Menschen im Osten der Türkei festgestellt worden.
In Ostanatolien die gefährlichsten Herde
Zwei Brüder in der Region bereits der Krankheit erlegen. Auch ein drittes Kind der Familie war gestorben. Allerdings konnten in diesem Fall bisher keine Anzeichen von Vogelgrippe festgestellt werden. Im ländlich geprägten Ostanatolien wurden bisher die gefährlichsten Vogelgrippe-Herde entdeckt.
Mittlewurde das Virus in Labortests auch bei Tieren in westlichen Aussenbezirken von Istanbul gefunden. Dort wurden rund 300 Hühner vorsorglich getötet sowie Quarantänemassnahmen angeordnet.
Infektionen bei Menschen wurden in Istanbul nach Angaben des Provinzgouverneurs Muammer Güler bisher nicht nachgewiesen. Gesundheitsminister Akdag wies Vorwürfe über angebliche Versäumnisse zurück und sagte, die Weltgesundheitsorganisation WHO habe der Regierung ein transparentes Vorgehen bescheinigt.
Import-Verbot für Geflügelerzeugnisse aus Türkei
Die EU teilte mit, sie werde einen Importstopp für Geflügelfedern aus Aserbaidschan, Armenien, Georgien, Syrien, Iran und den Irak verhängen. Auch die Schweiz bekräftigte das Import-Verbot für Geflügelerzeugnisse aus der Türkei vom Oktober. Ausserdem verstärken die Schweizer Flughäfen ihre Kontrollen für Flugzeuge aus der Türkei.
Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gibt es auch derzeit keine Anzeichen für eine Übertragung des Erregers von Mensch zu Mensch.
smw (Quelle: sda)
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