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Fotos von Spezialisten in »Astronautenanzügen« sollen Professionalität vermitteln.

 
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Montag, 9. Januar 2006 / 19:44:28

«Viele Warnungen, keiner hat sie befolgt»

Istanbul - Kritiker erteilen dem Krisenmanagement der türkischen Behörden im Kampf gegen den tödlichen Vogelgrippevirus nicht die besten Noten.

«Einer solch grossen Krise stehe ich in den drei Jahren meiner Amtszeit das erste Mal gegenüber», sagt der türkische Gesundheitsminister Recep Akdag. Um sich gleich danach lobend selbst auf die Schulter zu klopfen: «Wir machen das nicht schlecht.»

Die Arbeit der türkischen Behörden werde von der WHO und den anderen Gesundheitsorganisationen geschätzt.« Kritiker erteilen dem Krisenmanagement der türkischen Behörden im Kampf gegen den tödlichen Vogelgrippevirus dagegen nicht immer die besten Noten. »Das Virus ist schnell, die Bevölkerung ratlos, der Staat versteht es nicht sich zu organisieren«, kritisierte die Zeitung »Vatan« am Montag.

Kritikpunkt Nummer eins ist die Informationspolitik. Sie hat sich zwar erheblich verbessert, aber erst nachdem sich die Regierung dem Verdacht ausgesetzt hatte, das ganze Ausmass der Krise verschleiern zu wollen.

Der Verdacht hatte sich daran entzündet, dass zunächst von »Lungenentzündung« die Rede war, als das erste Kind am H5N1-Virus starb. Erst zwei Tage später wurde die Wahrheit offiziell. Dadurch seien wertvolle Tage im Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe verloren gegangen, lautete die Kritik.

Höchster Wert auf Transparenz

Inzwischen werden Broschüren an die Bevölkerung verteilt und die Behörden unterrichten die Öffentlichkeit regelmässig über neue Laborbefunde. »Wir legen höchsten Wert auf Transparenz«, sagte Aussenminister Abdullah Gül und sprang damit seinem Kollegen aus dem Gesundheitsressort bei.

Angezweifelt wird aber auch, ob die Regierung im Vorfeld genug getan hat, um Bevölkerung und Behörden in den 81 Provinzen des Landes auf den Ernstfall vorzubereiten.

Nach dem schnell eingedämmten ersten Ausbruch der Vogelgrippe vor drei Monaten in einem Truthahnzuchtbetrieb im Nordwesten des Landes habe die Regierung die Provinzen angewiesen, dafür zu sorgen, dass Geflügel in Ställen gehalten wird und der Verkauf von Landhühnern unterbleibt, schrieb am Montag die Zeitung »Radikal«.

Wenig befolgte Warnungen

»Warnungen gab es viele, aber niemand hat sie befolgt.« Das Virus habe sich »offensichtlich unentdeckt weit verbreitet«, stellte auch Klaus Stöhr fest, der Leiter des Influenza-Programms der WHO.

Nach dem vorbildlichen Vorgehen gegen den Ausbruch vor drei Monaten, als Schutzanzüge und moderne Technik bei der Desinfizierung und Geflügelvernichtung zum Einsatz kamen, wirkten die Massnahmen in den jetzt betroffenen Gebieten häufig unkoordiniert.

Fotos von Spezialisten in »Astronautenanzügen«, die Hühner aus den Händen von völlig ungeschützten Kindern entgegennahmen, machten die Runde. Unschöne Szenen, wie das Verscharren oder das Verbrennen von Hühnern bei lebendigem Leibe, spielten sich im Osten des Landes ab.

Freilandhühner passé

Lokale Krisenstäbe in den Provinzen werden häufig erst dann eingesetzt, wenn sich ein Mensch nachweislich mit dem gefährlichen H5N1-Virus infiziert hat. Nicht immer werden Anordnungen der Behörden befolgt. Der Strassenverkauf von Geflügel geht trotz Verbots weiter, Tiere werden vor den Kontrolleuren versteckt.

Wohl zum ersten Mal wurden am Montag zwei Dorfbewohnern Geldbussen auferlegt - jeweils 100 Lira (rund 90 Franken) weil sie ihre Hühner nicht herausgeben wollten.

Entschlossenheit demonstrierte auch Gesundheitsminister Akdag. Um die Krise erfolgreich zu meistern, gehörten »Landhühner und Landeier in die Schublade der Geschichte«.

Ingo Bierschwale/dpa (Quelle: sda)

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