Türkei: Dritter Todesfall nach Vogelgrippe-Ausbruch

Die Elfjährige starb im Spital der osttürkischen Stadt Van. Das Mädchen ist ein Kind der Familie, die bereits einen Sohn und eine Tochter verloren hatte. Ein weiteres Kind der Familie liegt noch im Spital.

Bei den beiden zuvor Gestorbenen war in türkischen Labors Vogelgrippe nachgewiesen worden. Ob es sich um den gefährlich Virus H5N1 handelte, wird derzeit im EU-Referenzlabor in England untersucht.

15 Verdachtsfälle

Der Chefarzt der Universitätsklinik in Van, Hüseyin Avni Sahin, berichtete im türkischen Fernsehen, bei 3 von insgesamt 15 Patienten, die gegenwärtig mit Verdacht auf Vogelgrippe behandelt würden, verschlechtere sich der Zustand.

Die meisten Verdachtsfälle, wie auch die drei gestorbenen Geschwister, stammen aus Dogubeyazit an der türkisch-iranischen Grenze. Dort wurde laut TV-Berichten ein Krisenstab eingerichtet, der die Tötung sämtlichen Geflügels angeordnet hat.

Erstmals ausserhalb Südostasien

Nach Angaben des türkischen Agrar- und Dorfministers Mehdi Eker wurden in der Region Ostanatolien bislang fünf Infektionsherde nachgewiesen. In fünf weiteren Gegenden bestehe der Verdacht, dass sich auch dort die Tierseuche eingeschlichen habe. Als Überträger werden Zugvögel vermutet.

Damit ist die Krankheit zum ersten Mal ausserhalb eines Landes in Fernost beim Menschen aufgetreten. Im Fernen Osten starben seit 2003 etwa 70 Menschen an der Vogelgrippe. Zum Vergleich: In der Schweiz sterben jährlich zwischen 400 und 1000 Menschen an der «normalen» Grippe.

BAG sieht kein Handlungsbedarf

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht zur Zeit keinen Handlungsbedarf. Die Situation sei unverändert, hiess es am Donnerstag in einer BAG-Mitteilung nach Bekanntwerden des zweiten Todesfalls in der Türkei.

ht (Quelle: sda)

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