Freitag, 30. Dezember 2005 / 15:21:45
Juschtschenko bittet um Aufschub
Kiew/Moskau - Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat Wladimir Putin im Gas-Streit um einen Aufschub bis zum 10. Januar gebeten.
Den Experten beider Länder müsse Zeit gegeben werden, um einen neuen Vertrag für das Jahr 2006 auszuhandeln, schrieb Juschtschenko dem Kremlchef.
Gasprom will für die Ukraine ab dem 1. Januar den Gaspreis um fast das Fünffache auf das Weltmarktniveau von 230 Dollar je 1000 Kubikmeter anheben.
Sollte die Ukraine bis zum Jahreswechsel nicht den Gasvertrag unterschreiben, würden ab 1. Januar 10.00 Uhr Moskauer Zeit (8.00 Uhr MEZ) die Gaslieferungen für die ukrainischen Kunden gestoppt. Dies sagte der Chef des vom Kreml kontrollierten Gaskonzerns Gasprom, Alexej Miller, in Moskau dem Fernsehsender NTW.
Einsatzgruppe in Moskau
Gasprom richtete in Moskau eine Einsatzgruppe ein, die einen problemlosen Transit des für Staaten der Europäischen Union bestimmten Exportgases durch die Ukraine sicherstellen soll. Am letzten Arbeitstag des Jahres, wollten beide Seiten in Moskau letzte Versuche unternehmen, um doch noch zu einer Lösung im Gasstreit zu kommen.
Der ukrainische Energieminister Iwan Platschkow unterrichtete vor der nächsten Verhandlungsrunde Präsident Juschtschenko über den Stand der Moskauer Gespräche. Dieser wies das Angebot Putins zurück, der Ukraine Kredite zur Bezahlung der drastisch erhöhten Gaspreise zu gewähren.
Gas aus Turkmenistan?
Der ukrainische Ministerpräsident Juri Jechanurow erklärte, sein Land habe sich mit Turkmenistan auf die Lieferung von Gas im kommenden Jahr geeinigt, «zu einem niedrigen Preis und in einem für uns ausreichenden Volumen».
Da das meiste russische Erdgas in Pipelines durch die Ukraine geleitet wird, bereiten sich mitteleuropäische Ländern auf Störungen der Gasversorgung vor.
fest (Quelle: sda)
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