Donnerstag, 29. Dezember 2005 / 00:22:39
Gasstreit schwelt weiter
Kiew/Moskau - Die Ukraine hat Russland in dem seit Tagen hoch kochenden Gasstreit mit dem Einschalten eines internationalen Gerichts gedroht.
Die Ukraine unterbreitete dem russischen Gasmonopolisten Gazprom einen Kompromissvorschlag. Sollte dieser Vorschlag abgelehnt werden, sehe sich die Ukraine berechtigt, das internationale Schiedsgericht für Wirtschaftsstreitigkeiten in Stockholm einzuschalten, sagte der ukrainische Ministerpräsident Juri Jechanurow in Kiew.
Die von Gazprom angekündigte Verfünffachung der Preise ab Januar lehnte Jechanurow erneut ab. «Die Vorschläge der Ukraine, um die Situation auf zivilisierte Art zu lösen, liegen auf dem Tisch», sagte er.
Inakzeptable Preissteigerung
Gazprom will die Preise ab Januar verfünffachen. Das Unternehmen begründet die Preiserhöhung von derzeit knapp 50 Dollar auf dann 230 Dollar für 1000 Kubikmeter Gas mit der Abschaffung von Sonderkonditionen und dem Übergang zu international üblichen Handelsbedingungen.
Die geplante Preissteigerung sei inakzeptabel, bekräftigte Jechanurow die ablehnende Haltung der Ukraine. Damit werde direkter wirtschaftlicher Druck auf das Land ausgeübt. Zuvor hatten bereits Politiker die Steigerung als Bestrafung für die westlich orientierte Politik der Ex-Sowjet-Republik kritisiert.
Übergangsperiode
Energieminister Iwan Plaschkow erklärte, die Ukraine sei bereit, mehr zu bezahlen, brauche aber eine Übergangsperiode. Die Regierung in Kiew habe vorgeschlagen, die Preise auf 80 Dollar pro 100 Kubikmeter im ersten Quartal 2006 zu erhöhen.
ht (Quelle: sda)
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