Montag, 26. Dezember 2005 / 20:41:57
Tsunami-Gedenkfeiern mit Schweizer Angehörigen
Phuket - Über 50 Angehörige von Schweizer Opfern haben in Thailand an der Gedenkfeier zum ersten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe teilgenommen.
Zum Höhepunkt liessen die Anwesenden 5000 weisse Windlichter in den Nachthimmel steigen.
Das sei sehr bewegend gewesen, sagte der Schweizer Botschafter in Bangkok, Hans-Peter Erismann, der an der offiziellen Gedenkfeier in Khao Lak in der thailändischen Provinz Phang Nga teilnahm. Die Windlichter symbolisierten die Seelen der Toten.
Der von der thailändischen Regierung organisierte Gedenktag habe es den Angehörigen erlaubt «das Kapitel abzuschliessen». Sie konnten sich zudem darüber austauschen, wie das Trauma und der Verlust individuel bewältigt würde, sagte Ersimann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Tsunami-Denkmal
37 Angehörige aus der Schweiz hätten die Einladung Thailands angenommen. Aber es seien auch Schweizer anwesend gewesen, die auf eigene Faust zum Gedenken nach Thailand gereist seien, sagte Erismann weiter. Thailands Premierminister Thaksin Shinawatra legte an der Zeremonie den ersten Stein für ein Tsunami-Denkmal.
Am Weihnachtstag waren die Gäste aus der Schweiz von der Schweizer Botschaft am Strand von Nai Yang auf Phuket empfangen worden, wie Erismann sagte.
In der Schweiz kamen rund hundert Sri Lanker zu einem Gedenkgottesdienst in die Klosterkirche von Einsiedeln SZ, wie die Tagesschau des Schweizer Fernsehens berichtete.
Viele noch nicht identifiziert
Die Flutwelle am 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean forderte in zwölf Anrainerstaaten nach offiziellen Angaben 226 500 Tote (davon sind 50 000 Vermisste), 125 000 Verletzte und 2,3 Millionen Obdachlose. Sie richtete einen Schaden von 14 Milliarden Dollar an.
In Thailand sind immer noch über 800 Leichen oder Leichenteile von Opfern verschiedener Nationalitäten nicht identifiziert. Bisher wurde die Identität von 107 Opfern aus der Schweiz festgestellt. Fünf weitere Personen aus der Schweiz gelten nach Angaben des Bundesamtes für Polizei (fedpol) weiter als vermisst.
ht (Quelle: sda)
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