Freitag, 2. Dezember 2005 / 17:15:00
Strafverfahren gegen Hundebesitzer eröffnet
Zürich - Gegen den Hundebesitzer und einen Bekannten ist nach der tödlichen Hunde-Attacke auf einen Buben Untersuchungshaft beantragt worden.
Gegen die beiden und die Freundin des Besitzers läuft jetzt ein Strafverfahren. Gegen alle drei bestehe der Verdacht auf fahrlässige Tötung, sagte Staatsanwältin Susanne Steinhauser vor den Medien.
Wegen Kollusions- oder Fluchtgefahr habe sie für den 41-jährigen italienischen Hundebesitzer und dessen Kollegen U-Haft beantragt. Die Freundin des Besitzers sei in psychologischer Betreuung.
Die Untersuchungsrichterin machte erste detaillierte Angaben, wie es am Donnerstagmorgen zum Drama kam, bei dem ein 6-jähriger Kindergärtler von drei Kampfhunden zerbissen wurde. Besitzer und Wohnungsinhaber hatten die sechs Hunde in ein provisorisches Verliess auf der Terrasse der Parterrewohnung gesperrt.
Aus Provisorium geflohen
Dies, weil die Hunde die Wohnung völlig mit Fäkalien verdreckt hatten. In der Folge sei es drei Junghunden gelungen, aus der provisorischen Hütte zu flüchten, worauf sie beim nahe gelegenen Weg auf das Kind stiessen und dieses sofort angriffen.
Bei fünf der insgesamt sechs Pitbulls handelte es sich um 15 Monate alte Jungtiere. Diese hatte der Besitzer erst wenige Tage zuvor aus Italien eingeführt, um sie in der Schweiz zu verkaufen.
In Italien schlecht aufgezogen
Die Jungtiere wurden laut Untersuchungsrichterin Steinhauser unter völlig unzureichenden Bedingungen bei der Mutter des Besitzers in Italien aufgezogen. Sie seien zehn Monate in einem abgeschlossenen Raum gewesen, niemals spazieren geführt und ohne Kontakte zu anderen Menschen oder Tieren gehalten worden.
Die Tiere seien jedoch legal in die Schweiz eingeführt worden, sie verfügen über den erforderlichen Hundechip und Hundepass, beides in Italien ausgestellt.
Hundebesitzer den Behörden einschlägig bekannt
Werner Benz, Mediensprecher der Kantonspolizei bestätigte, dass der Hundebesitzer den Behörden bereits einschlägig bekannt war. Dies aufgrund eines Vorfalls im April: Damals erhielt die Polizei ein Telefon aus der Zürcher Oberländer Gemeinde Wetzikon wegen zwei herumstreunenden Pitbulls. Als die Polizei eintraf, hatte derselbe Halter diese bereits wieder eingefangen.
fest (Quelle: sda)
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Kantonspolizei Zürich
Pressemitteilung zum Fall.
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