Samstag, 22. Oktober 2005 / 10:54:18
Zehntausende fliehen
Muzaffarabad - Angesichts der katastrophalen Versorgungslage haben zehntausende Menschen die beim Erdbeben in Pakistan fast völlig zerstörte Region um die Stadt Balakot verlassen.
Seit dem Beben hätten rund 35 000 Menschen das Gebiet verlassen, sagte ein Arzt des Spital der nahe gelegenen Stadt Mansera am Samstag.
Manche Flüchtlinge wohnten bei Verwandten, andere seien in Zelten vor dem Spital in Mansera untergebracht.
Viele von ihnen hätten gebrochene Knochen und schwere Wunden, sagte der Arzt. Die Mediziner seien von dem Ansturm überfordert.
Dörfer noch immer abgeschnitten
Mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Beben haben die Hilfsorganisationen immer noch grosse Schwierigkeiten, die entlegenen Dörfer mit den dringend benötigten Nahrungsmitteln, Medikamenten und Zelten zu beliefern.
Es gebe nicht ausreichend Helikopter, um die Hilfsmittel in die abgelegenen Gebiete zu fliegen, sagte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Ausserdem seien viele Nothilfe-Stützpunkte überfüllt und schlecht organisiert.
Die pakistanische Armee hat unterdessen mit den zur Verfügung stehenden Helikoptern eine weitere Versorgungsaktion gestartet.
Sie hätten das gute Wetter ausgenutzt und hofften, möglichst viel der Versorgungsgüter in die betroffenen Regionen zu bringen, sagte ein Armeesprecher an der Luftwaffenbasis Chaklala.
Helikopter als einzige Möglichkeit
Die Armee benutzt zwar auch Maultiere und Pferde, um in Regionen vorzudringen, die seit dem Erdbeben vom 8. Oktober durch Erdrutsche blockiert sind.
Doch die knapp 100 Helikopter der Armee und von verschiedenen Geberländern sind oft immer noch die einzige Möglichkeit, um zu Menschen in weit entlegenen Dörfern zu gelangen.
Inzwischen wird es wegen des anbrechenden Winters schnell kälter. Pakistanische Katastrophenschützer haben am Freitag nachdrücklich wintersichere Zelte für die Menschen verlangt, deren Häuser zerstört sind. Andernfalls werde die Zahl der Toten noch höher steigen.
Bei dem Beben der Stärke 7,6 auf der Richterskala kamen nach bisherigen Schätzungen in Südasien mehr als 52 000 Menschen ums Leben, mehr als 74 000 wurden verletzt.
rr (Quelle: sda)
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