Mittwoch, 26. Oktober 2005 / 14:39:12
UNO verdoppelt Spendenaufruf
Genf - Die UNO hat ihren Spendenaufruf für die Nothilfe im Erdbebengebiet Südostasiens auf 550 Mio. Dollar (rund 700 Mio. Fr.) verdoppelt.
Damit sollen die Überlebenden während sechs Monaten unterstützt werden. «Wir brauchen mehr Geld, um zwei bis drei Millionen Menschen zu retten», sagte Jan Egeland, UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe am Mittwoch in Genf und betonte: «Wir brauchen viel mehr Geld in den nächsten Tagen.» Bislang habe die UNO erst 67 Mio. Dollar erhalten, weitere 28 Mio. seien zugesagt worden.
Derzeit seien 72 Helikopter im Einsatz - das sei nicht ausreichend. 100 000 Zelte seien von der pakistanischen Bevölkerung, Regierung und der internationalen Staatengemeinschaft verteilt worden.
14 000 Verletzte evakuiert
700 000 Menschen hätten Nahrungsmittel erhalten. Weitere 1,6 Millionen Menschen seien ebenfalls auf Lebensmittelhilfe angewiesen, sagte Egeland. 14 000 Verletzte hätten bislang evakuiert werden können, viele weitere müssten noch auf ihre Rettung warten.
Da viele Verletzte zu spät evakuiert werden könnten, hätten bei rund einem Drittel von ihnen Amputationen von Gliedmassen vorgenommen werden müssen, das sei «viel zu viel», sagte Egeland.
Er erinnerte daran, dass Pakistan drei Millionen Flüchtlinge während einer Generation beherbergt habe. Jetzt sei es an der Zeit, dass sich die internationale Staatengemeinschaft ebenfalls grosszügig zeige. Er hoffe, dass es am Abend nach der Geberkonferenz möglich sei, weitere Spenden anzukündigen.
54000 Tote
Die Zahl der Toten sind inzwischen nach Angaben der pakistanischen Behörden auf 54 000 Menschen gestiegen Die Zahl der Verletzten wurde mit 77 925 angegeben.
In Indien kostete das Erdbeben vom 8. Oktober nach offiziellen Angaben 1308 Menschen das Leben, 6622 Menschen sind demnach verletzt. Alleine in Pakistan hat das Beben knapp drei Millionen Menschen obdachlos gemacht.
fest (Quelle: sda)
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