Sonntag, 2. Oktober 2005 / 08:15:40
Bis zu 36 Tote bei Anschlägen auf Bali
Jakarta - Bei Bombenanschlägen auf zwei vollbesetzte Restaurants in Bali starben bis zu 36 Menschen. Über 120 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen.
Zur genauen Zahl der Toten gibt es widersprüchliche Angaben. Gemäss dem Koordinierungszentrum im Sanglah-Spital kamen 25 Menschen ums Leben. Die französische Botschaft in Jakarta geht von 32 Getöteten aus. Japanische Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei, den Anschlägen seien 36 Personen zum Opfer gefallen.
Drei verheerende Explosionen
Zwei Bomben explodierten am frühen Samstagabend (Ortszeit) in einem offenen Restaurant nahe dem Hotel «Vier Jahreszeiten» in Jimbaran an der Südküste.
Wenige Minuten später zerstörte eine dritte Explosion ein von einem Deutschen betriebenes Restaurant im Zentrum des Touristenortes Kuta.
Noch steht nicht fest, ob es sich um Selbstmordattentate. Polizeisprecher sagten, entsprechenden Hinweisen werde nachgegangen. Zu den Taten hat sich bisher niemand bekannt.
Total 650 Schweizer Touristen auf Bali
Ob Schweizer unter den Opfern sind, ist offen. Nach Angaben des Reiseversicherers Elvia befinden sich zurzeit etwa 650 Touristen aus der Schweiz auf Bali. Kuoni konnte mit 115 seiner 118 Feriengäste Kontakt aufnehmen. Sie seien wohlauf. TUI teilte mit, die meisten seiner 150 Gäste auf Bali seien wohlauf.
Die Bomben explodierten fast genau drei Jahre nach den verheerenden Terroranschlägen auf zwei Discotheken in Kuta. Damals waren 202 Menschen, darunter viele Touristen, umgekommen. Zur Tat hatte sich die radikal-islamistische Gruppe Jemaah Islamiya bekannt. Sie soll Verbindungen zum El-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden haben.
Politiker sind schockiert
Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono verurteilte die Taten in einer Fernsehansprache als «terroristische Anschläge». In New York zeigte sich UNO-Generalsekretär Kofi Annan «schockiert» darüber, dass Bali erneut das Ziel von Terroristen geworden sei.
US-Aussenministerin Condoleezza Rice versprach Indonesien, die Zusammenarbeit gegen den Terror fortzusetzen. Der britische Premier Tony Blair bezeichnete die Tat als «widerwärtig». Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer forderte, die Verantwortlichen müssten gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach der Vermutung des australischen Premierministers John Howard zielten die Anschläge darauf, den demokratischen Prozess in Indonesien zu torpedieren.
smw (Quelle: sda)
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