Samstag, 1. Oktober 2005 / 19:41:30
Tote und Verletzte bei mehreren Anschlägen auf Bali
Jakarta/Bern - Bei mehreren Explosionen auf Bali sind nach Diplomatenangaben mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen.
Mehr als 100 weitere seien verletzt worden, sagte der Sprecher des örtlichen Sanglah-Spitals, Putu Putra Wisada. Unter den Toten seien ein Japaner und zwei andere Ausländer. Weitere Leichen lägen noch an den Explosionsorten. Zu den mindestens 101 Verletzten zählten Australier, Koreaner, Amerikaner und Indonesier.
460 Schweizer Touristen auf Bali
Ob Schweizer Staatsangehörige von den Anschlägen betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sagte auf Anfrage, es verfüge zur Zeit über keine Informationen zum Schicksal der Schweizer Touristen. Man sei daran, die Situation abzuklären.
Nach Angaben der Reiseveranstalter Kuoni, Hotelplan und TUI befinden sich zurzeit rund 460 Touristen aus der Schweiz auf Bali in den Ferien.
Kuoni konnte inzwischen mit 115 seiner 118 Feriengäste auf Bali Kontakt aufnehmen. Sie seien wohlauf, teilte Kuoni mit. Auch TUI konnte mit den meisten seiner 150 Gäste auf Bali Kontakt aufnehmen. Sie seien ebenfalls wohlauf.
Werk von Terroristen
Zuvor hatte der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono im indonesischen Fernsehen erklärt, bei den Explosionen handle es sich um «terroristische Anschläge». Für die Anschlagsthese spreche, dass die Opfer «beliebig an öffentlichen Orten» getroffen worden seien.
Der indonesische Präsident hat den Befehl gegeben, die Täter zu fassen und zu bestrafen. Den Familien der Opfer sprach er sein Beileid aus.
Die Führungsspitzen von Armee, Polizei und Geheimdienst seien zu einer Sondersitzung einberufen worden.
Mehrere Anschläge in den vergangenen Jahren
Laut Polizei und Medien gab es mindestens zwei nahezu zeitgleiche Explosionen vor Strandcafés in den benachbarten Badeorten Jimbaran und Kuta. Demnach detonierte eine Bombe in einem Lokal am Strand von Jimbaran, eine zweite in einem Café an einem Platz in Kuta, das für seinen kilometerlangen, breiten Sandstrand berühmt ist.
Auf Bali haben in den vergangenen Jahren islamistische Terroristen mehrere Anschläge verübt. Im Oktober 2002 waren in Kuta mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen waren Touristen, darunter auch drei Schweizer.
Auch für diese Anschläge wurden Moslem-Extremisten mit Verbindung zur Organisation El Kaida verantwortlich gemacht. Yudhoyono warnte aber, es sei noch zu früh zu sagen, ob Jemaah Islamiya auch hinter den neuen Anschlägen stecke.
gg (Quelle: sda)
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