Sonntag, 2. Oktober 2005 / 13:08:14
Keine Schweizer Opfer bei Bali-Anschlägen
Jakarta - Der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat Informationen bestätigt, wonach die Anschläge auf Bali von Selbstmordattentätern verübt worden sind.
«Es liegt auf der Hand, dass wir effektiver vorgehen müssen, um Selbstmordanschlägen vorzubeugen», sagte Yudhoyono auf einer Pressekonferenz am Anschlagsort Kuta.
Reste von Rucksäcken gefunden
Nach Angaben von Ermittlern waren an den Tatorten Reste von Rucksäcken gefunden worden, in denen vermutlich die Sprengsätze transportiert wurden.
Im Abstand von rund zehn Minuten waren drei Bomben in den Touristenhochburgen Jimbaran und Kuta hochgegangen. Mindestens 26 Menschen wurden getötet und mehr als 100 verletzt, darunter vier US-Bürger.
Kontakte mit Schweizer Touristen
Auch zwei Deutsche wurden leicht verletzt. Mit grösster Wahrscheinlichkeit sind unter den Opfer keine Schweizer Touristen.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) konnte bis am Sonntagmorgen mit mehreren hundert Schweizer Touristen auf Bali Verbindung aufnehmen. «Wir haben alle Schweizer Touristen kontaktiert, deren Aufenthalt auf Bali uns gemeldet wurde», sagte EDA-Sprecher Lars Knuchel gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Alle diese Personen seien wohlauf. Die genaue Anzahl der kontaktierten Personen wollte das EDA nicht bekannt geben. Auch darüber, wie viele der betroffenen Schweizer ihre Ferien fortsetzen oder die Heimreise antreten wollten, konnte das EDA keine Angaben machen.
Die Zahl der Schweizer, die sich zur Zeit der Anschläge auf der Insel befanden, ist nicht bekannt. Der Reiseversicherers Elvia spricht von 650 Schweizer Touristen. Kuoni konnte mit 115 seiner 118 Feriengäste Kontakt aufnehmen. Sie seien wohlauf. Auch TUI teilte mit, die meisten seiner 150 Gäste auf Bali seien wohlauf.
Polizei in höchster Alarmbereitschaft
Die indonesische Polizei versetzte die Sicherheitskräfte in der Hauptstadt Jakarta unterdessen in höchste Alarmbereitschaft. Rund 18 000 Polizisten wurden abbestellt, um Botschaften und andere mögliche Anschlagsziele zu schützen.
US-Aussenministerin Condoleezza Rice versprach Indonesien, die Zusammenarbeit gegen den Terror fortzusetzen. Der britische Premier Tony Blair bezeichnete die Tat als «widerwärtig». Der deutsche Aussenminister Joschka Fischer forderte, die Verantwortlichen müssten gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden.
Nach der Vermutung des australischen Premierministers John Howard zielten die Anschläge darauf, den demokratischen Prozess in Indonesien zu torpedieren.
smw (Quelle: sda)
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