Sonntag, 28. August 2005 / 13:54:10
Iran kritisiert EU
Teheran - Iran hat das EU-Verhandlungstrio für die erfolglosen Verhandlungen zur Beilegung des Streits um das Atomprogramm des Landes verantwortlich gemacht.
Deutschland, Frankreich und Grossbritannien seien keine Verhandlungspartner. Die drei EU-Staaten hätten sich durch unangebrachte Rhetorik und permanente Drohungen «selbst ausgeschlossen» von den Verhandlungen, erklärte Aussenministeriumssprecher Hamid-Resa Assefi in Teheran. Iran sei daher gezwungen, sich nach anderen Partnern umzusehen.
Der neue iranische Chefunterhändler Ali Laridschani nannte in diesem Zusammenhang China, Russland und Südafrika als mögliche Alternativen. Die EU könne Iran nicht verbieten, einen eigenen Nuklearkreislauf aufzubauen, sagte Laridschani der Nachrichtenagentur ISNA.
Teheran sei lediglich bereit, sich an die Regelungen der in Wien ansässigen Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) zu halten, nicht aber, sich auf langfristige Verhandlungen ohne jede Perspektive einzulassen.
Bau von Atombomben
Das EU-Trio hatte vor wenigen Tagen die Fortsetzung der Verhandlungen ausgesetzt, nachem seine Vorschläge für ein Kooperationsabkommen von Iran abgelehnt worden waren. Die EU drohte Teheran offen damit, das Land vor den UNO-Sicherheitsrat zu bringen, falls es die umstrittene Urananreicherung wieder aufnimmt.
Angereichertes Uran kann als Brennstoff für Atomkraftwerke, aber auch zum Bau von Atombomben verwendet werden. Besonders die USA befürchten, dass Iran den Bau von Atomwaffen anstrebt.
mb (Quelle: sda)
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