Freitag, 2. September 2005 / 23:21:06
IAEA kritisiert iranisches Atomprogramm
Wien/Teheran - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat das Festhalten Irans an der Fortsetzung seines Atomprogramms scharf kritisiert.
Teheran habe entgegen der IAEA-Forderungen einzelne Schritte seines atomaren Brennstoffzyklus aufrecht erhalten und bislang nicht vollständig mit der UNO-Behörde kooperiert, hiess es in einem in Wien veröffentlichten Zwischenbericht, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt.
Bislang seien in der Konversionsanlage in Isfahan knapp vier Tonnen Uran in Form von Gelbkuchen («Yellowcake») in Urangas umgewandelt worden, heisst es in dem IAEA-Bericht. Allerdings habe Iran das Urangas bislang nicht angereichert, stellte der Report ebenfalls fest.
Keine umfassenden Inspektionen
Bemängelt wurde auch, dass die iranischen Behörden weiterhin keine umfassenden IAEA-Inspektionen des Militärgebiets Partschin zugelassen hätten. Dort werden Entwicklungsarbeiten an Sprengstoffen vermutet. Auch das Gebiet Lawisan innerhalb Teherans sei noch nicht für die IAEA zugänglich.
Da die IAEA nach zweieinhalb Jahren intensiver Inspektionen und Ermittlungen noch immer nicht mit der Klärung «wichtiger offener Fragen» weitergekommen sei, müsse Teheran nun «volle Transparenz» zeigen. Dies sei «unabdinglich und überfällig».
Kritik zurückgewiesen
Der iranische Atom-Unterhändler Ali Laridschani wies die Kritik als «politisch motiviert» zurück. Sie sei weder rechtlich noch technisch gerechtfertigt, sagte Laritschani im iranischen Fernsehen. Dennoch werde die Regierung die Zusammenarbeit mit der UNO-Behörde fortsetzen.
Teheran hatte am 8. August trotz internationaler Proteste die Urankonversion in seiner Atomanlage Isfahan wieder aufgenommen und weigert sich, die Produktion wieder herunterzufahren. Daraufhin wurden die Vermittlungsgespräche mit der EU-Troika aus Grossbritannien, Frankreich und Deutschland unterbrochen.
bert (Quelle: sda)
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