Dienstag, 24. Mai 2005 / 15:39:42
SPD: 'Oskar geh!'
Berlin - Die Zeit von Oskar Lafontaine in der SPD scheint abzulaufen. Die SPD forderte ihren früheren Parteichef zum Austritt auf.
SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter erklärte: "Oskar, geh jetzt! Oskar, hör auf mit dem eitlen Rumgerede! Oskar, hör auf, der SPD zu schaden! Oskar sei ehrlich: Geh jetzt!"
Lafontaine hatte zuvor angekündigt, im Fall der Bildung eines neuen Links-Bündnisses bei der Bundestagswahl für dieses anzutreten.
Kandidatur nur bei Bündnis mit der PDS
Wenn es bei der Bundestagswahl zu einem gemeinsamen Linksbündnis von Reformkommunisten der PDS und der neuen Wahlalternative WASG komme, sei er bereit, mitzumachen, sagte er der Bild-Zeitung für ihre Mittwoch-Ausgabe.
Notwendig sei eine gemeinsame linke Liste nach dem Modell des italienischen Olivenbaums. Es sei nicht sinnvoll, wenn zwei kleine Parteien, die WASG und die PDS, links von der SPD kandidierten.
Lafontaine will sowieso austreten
Der frühere SPD-Chef sprach zudem selber von Parteiaustritt. Er habe immer erklärt, seine formelle Mitgliedschaft sei beendet, wenn die SPD mit der Agenda 2010 und Hartz IV in die Bundestagswahl ziehe, sagte Lafontaine ebenfalls gegenüber der Bild-Zeitung vom Mittwoch. Er nannte aber keine Einzelheiten, wann und wie seine SPD-Mitgliedschaft nach 39 Jahren ende.
Der profilierte Parteilinke Lafontaine war im Frühjahr 1999 im Streit um die Reformpolitik der damals neuen rot-grünen Regierung als Finanzminister und SPD-Chef zurückgetreten. Seither kritisierte er immer wieder die Politik von Bundeskanzler Gerhard Schröder.
fest (Quelle: sda)
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