Freitag, 13. Mai 2005 / 13:32:47
Michael Jackson beteuert seine reine Kinderliebe
Santa Maria - Im Missbrauchprozess gegen Michael Jackson hat ein früherer Anwalt des Popstars ausgesagt, ihm seien enge Mitarbeiter des Entertainers verdächtig vorgekommen.
Der Zeuge sagte damit zugunsten des angeklagten Popstars aus. Dem US-Sender CNN zufolge gab David LeGrand vor der Jury in Santa Maria (Kalifornien) zu Protokoll, dass unter anderem ein Geschäftspartner unter Verdacht stand, etwa eine Million Dollar von Jacksons Vermögen für eigene Zwecke benutzt zu haben.
Mit dieser Aussage wollten Jacksons Verteidiger zeigen, dass der Popstar über viele Abläufe auf seiner Neverland-Ranch nicht im Bilde war. Die Anklage dagegen sieht den Sänger gemeinsam mit seinen Mitarbeitern als Drahtzieher von kriminellen Handlungen.
Die Vorwürfe
Neben sexuellen Missbrauchs eines heute 15 Jahre alten Jungen im Frühjahr 2003 wird dem 46-Jährigen auch vorgeworfen, den Jungen und dessen Familie gegen deren Willen auf dem Neverland-Anwesen festgehalten zu haben.
Der Jury wurden am Mittwoch und Donnerstag drei Stunden lange, bisher nicht veröffentlichte Videoaufnahmen gezeigt, die im Rahmen einer Aufsehen erregenden britischen Dokumentation in den Jahren 2002 und 2003 entstanden waren.
Journalist hätte Sympathie vorgegaukelt
Darin wurde Jackson von dem britischen Journalisten Martin Bashir als guter Vater mit einer unglaublichen Beziehung zu Kindern gepriesen. Die Verteidiger werfen Bashir vor, er habe den Sänger in dem langen Gespräch Sympathie vorgegaukelt, ihn dann aber in der fertigen Sendung in ein schlechtes Licht gerückt.
Der Sänger ist in der Sendung Hand in Hand mit dem jetzt 15 Jahre alten Jungen zu sehen, der ihn des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Schlagzeilen machte vor allem Jacksons Bekenntnis, dass Jungen bei ihm im Bett übernachten würden.
Reine Liebe für Kinder
Während des langen Interviews spricht Jackson über seine reine Liebe für Kinder. "Ich würde mir eher die Pulsadern aufschneiden, als einem Kind Schaden zuzufügen", antwortete der Sänger auf die Frage, ob er je ein Kind belästigt habe.
Richter Rodney Melville hatte der Verteidigung gegen den Einspruch der Staatsanwaltschaft erlaubt, der Jury das Interview zu zeigen. Prozessbeobachter sahen darin Jacksons Chance, sich im positiven Licht vor der Jury zu präsentieren, ohne notwendigerweise in den Zeugenstand zu treten.
fest (Quelle: sda)
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