Mittwoch, 20. April 2005 / 12:36:13
Schweizer Kirchen zu Benedikt XVI.
Genf - Der Ökumenische Rat der Kirchen wünscht sich eine Fortsetzung des interreligiösen Dialogs mit dem neuen Papst. Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) freute sich über den neuen Papst Benedikt XVI.
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei es gelungen, eine breite und ernsthafte Beziehung mit dem Vatikan aufzubauen, sagte die Sprecherin des Ökumenischen Rats, Teny Simonian, auf Anfrage. Dabei sei es auch möglich geworden, zu sagen, was uns weh tut, sagte Simonian mit Blick auf die Vatikan-Erklärung Dominus Jesus.
Darin hatte die katholische Kirche ihren Vorrang vor anderen Glaubensgemeinschaften betont und damit heftige Proteste ausgelöst. Das im September 2000 veröffentlichte Dokument trägt die Unterschrift von Joseph Ratzinger.
SBK ist erfreut
Die SBK versichert dem Nachfolger Petri ihre Treue und ihr Gebet. Mit Joseph Ratzinger sei ein Kardinal gewählt worden, der uns nahesteht, sagte SBK-Präsident Amédée Grab gegenüber Schweizer Radio DRS.
Für ihn seien Kategorien wie konservativ oder progressiv ohne grosse Bedeutung, sagte Grab weiter. Bendedikt XVI. sei einfach im Sinne des Gebetes, das die Kirche wiederholt hat in diesen Tagen, einer, der das Volk Gottes mit sicherer Hand führen soll und den Menschen nahestehen soll.
Vom neuen Papst erwarte er, dass er die Menschen im Glauben unterstütze. Denn dies sei die Aufgabe, die Petrus am Ende des Johannes-Evangelium von Christus übernommen habe.
Protestanten abwartend
Die Reaktion auf die Papstwahl fiel bei der protestantischen Kirche eher abwartend aus. Simon Weber, Pressesprecher des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, hofft auf einen ökumenischen Dialog und auf die Anerkennung der protestantischen Kirche durch Rom.
Die Christkatholische Kirche der Schweiz setzt grosse Erwartungen und Hoffnungen in den neuen Papst, wie sie mitteilte. Sie fragt sich aber auch, ob sein Pontifikat zu einem neuen innerchristlich-ökumenischen Aufbruch führen wird.
fest (Quelle: sda)
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