Mittwoch, 20. April 2005 / 07:52:14
Bush lobt Papst Benedikt XVI.
Washington - US-Präsident George W. Bush hat den neuen Papst Benedikt XVI. als Mann von grosser Weisheit und Wissen gepriesen. Er ist ein Mann, der dem Herrn dient, sagte Bush am Dienstag in Washington.
So habe der frühere Kardinal Joseph Ratzinger mit seinen Worten bei der Beerdigung seines Vorgängers Johannes Paul II. die Herzen von Millionen berührt. Die US-Regierung bete mit ihren Mitbürgern und Millionen Menschen rund um die Welt dafür, dass vom Heiligen Stuhl weiterhin Kraft und Weisheit ausgehen möge.
Bereits zuvor hatte das US-Aussenministerium dem neuen Papst ein kooperatives Verhältnis in Aussicht gestellt. Wir freuen uns darauf, mit seiner Heiligkeit und dem Heiligen Stuhl zusammenzuarbeiten, sagte Ministeriumssprecher Adam Ereli.
Exzellente bilaterale Beziehung
Er betonte, dass die USA bereits in der Vergangenheit eine exzellente bilaterale Beziehung zum Vatikan unterhalten hätten. Papst Johannes Paul II. hatte allerdings die US-Invasion im Irak scharf verurteilt.
Die US-Bischofskonferenz sicherte dem neuen Papst derweil ihre Unterstützung, Ehrlichkeit und Liebe zu. Ratzinger habe in der Vergangenheit immer ein offenes Ohr gehabt und sei feinfühlig an die Situation der katholischen Kirche in den USA herangegangen, sagte der Präsident der Bischofskonferenz William Skylstad.
Nulltoleranz bei Kindesmissbrauch gefordert
Er bezog sich mit seinen Äusserungen offensichtlich auf den Missbrauchskandal, der die katholische Kirche in den USA in den vergangenen Jahren erschüttert hat. Eine US-Interessenvertretung junger Missbrauchsopfer katholischer Priester forderte Papst Benedikt XVI. auf, eine Politik der Nulltoleranz zu verfolgen.
Auch die Bischöfe, welche die Priester gedeckt hätten, müssten bestraft werden, hiess es in einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung der Vorsitzenden der Vereinigung SNAP (The Survivors Network of those Abused by Priests), Mary Grant.
Die Vereinigung warf Ratzinger vor, in der Vergangenheit eine Untersuchung des Vatikan über den mutmasslichen sexuellen Missbrauch von mindestens neun Jungen unterbunden zu haben. SNAP forderte ihn auf, diese Untersuchung wieder aufzunehmen.
fest (Quelle: sda)
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