Mittwoch, 6. April 2005 / 18:00:00
Papstwahl am 18. April
Rom - Das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Johannes Paul II. beginnt am 18. April. Darauf einigten sich die Kardinäle am Mittwoch bei ihrem dritten Treffen seit dem Tod des Papstes.
Am 18. April sollen 117 Kardinäle aus der ganzen Welt in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zusammenkommen, um streng abgeschirmt von der Aussenwelt einen Nachfolger für Johannes Paul II. zu bestimmen. Als einziger Schweizer nimmt daran Kardinal Henri Schwery teil.
Das Konklave ist ein uraltes Ritual und die Stunde der Demokratie in der katholischen Kirche. Wahlberechtigt sind alle Kardinäle unter 80 Jahren. Ein Kardinal, Bischof Jaime Sin aus Manila, ist erkrankt und kann nicht reisen.
Die Wahl wird vom deutschen Kurienkardinal Joseph Ratzinger geleitet. Wie lange sie dauert, ist unklar. Im vergangenen Jahrhundert tagte das Konklave jeweils einige wenige Tage.
Testament in polnischer Sprache
Ebenfalls am Mittwoch gab Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls in Rom bekannt, dass ein Testament des Papstes in polnischer Sprache vorliegt. Es umfasse 15 Seiten und werde an diesem Donnerstag veröffentlicht.
Teile des Testaments habe der Papst bereits 1979 geschrieben, wenige Monate nach seinem Amtsantritt. Zum Inhalt machte der Sprecher keine konkreten Angaben.
Interesse ungebrochen
Das Interesse an Johannes Paul II. in Rom hält weiter an: Der Pilgerstrom rund um den Petersdom schwoll auf eine Million Menschen an. In den Seitenstrassen rund um den Petersplatz drängten sich den dritten Tag in Folge die Gläubigen, die dem in der Basilika aufgebahrten Papst die letzte Ehre erweisen wollten.
Die Trauernden bildeten zum Teil mehr als zwei Kilometer lange Schlangen und nahmen Wartezeiten von bis zu zwölf Stunden in Kauf. Auch als der Dom in der Nacht zwischen 2.00 Uhr und 5.00 Uhr geschlossen wurde, harrten die Gläubigen geduldig aus, bis sie für einen kurzen Moment am Katafalk vorbeidefilieren durften.
Der verstorbene Papst soll nach Angaben des Vatikans noch bis Donnerstagabend um 22.00 Uhr vor dem Hauptaltar im Petersdom aufgebahrt bleiben.
Die Beisetzungsfeierlichkeiten sollen am Freitag um 10.00 Uhr mit einer Totenmesse auf dem Petersplatz beginnen. Anschliessend wird Johannes Paul II. in der Krypta des Doms beigesetzt.
bert (Quelle: sda)
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