Montag, 22. November 2004 / 13:40:53
Weg mit dem schlechten Gewissen
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Es ist jedem bekannt, dass wir in Europa Probleme mit Immigration und fremden Kulturen haben. Der momentane Krisenherd scheint Holland zu sein, wo sich Parlamentsabgeordnete den Drohungen radikaler Islamisten mit einem Versteckspiel zu entziehen versuchen. So flüchten diese Volksvertreter von Versteck zu Versteck, begleitet von Leibwächtern, die ein Schicksal wie jenes von Theo van Gogh verhindern sollen.
Doch in Holland sind die Probleme nur am offensichtlichsten. Sie könnten überall in Westeuropa aufbrechen, wo gewisse Subkulturen gross genug sind, um ein autonomes, abgeschirmtes Umfeld zu ergeben.
Der verbrecherische Charakter dieser Strukturen, zeigt sich auch an der Behandlung der Frauen: Wenn Geistliche das Schlagen und Misshandeln von Frauen billigen, wenn Zwangsheiraten, eheliche Vergewaltigung, Freiheitsentzug und das Halten von Frauen in sklavereiähnlichen Verhältnissen als angemessen betrachtet werden, werden Gesetze gebrochen.
Es ist dabei egal, ob es sich dabei um "den Ausdruck einer fremden Kultur" handelt. Diese Multi-Kulti-Karte wurde zu lange gespielt. Es war zu lange nicht nur verpönt, sondern geradezu verboten, Kritik an Ausländern zu wagen, wenn ihr Verhalten Grund dazu bot.
Nun muss man sich fragen, warum es jemals dazu kommen konnte, dass es in Ordnung war, wenn ein Ausländer seine Frau grün und blau prügelte. Warum die Behandlung von Kindern – speziell Mädchen – wie Leibeigene toleriert werden konnte. Wieso es gestattet war, dass in bestimmten Bereichen einer Kultur, die den Kampf gegen jene, die ihr Unterkunft bot, propagierte, toleriert wurde und immer noch wird.
Die traurige Antwort sind Selbsthass und schlechtes Gewissen. Europa hat den Stolz verloren, den es einmal hatte. Mit der 68er Bewegung wurden nicht nur veraltete Werte eliminiert, sondern auch das Bewusstsein, dass der Friede und Wohlstand sehr wohl auch selbst erzeugt und blutig verdient wurden.
Stattdessen wurde ständig nur darauf hingewiesen, dass wir nichts als Ausbeuter der Armen und Unterdrücker aller anderen Kulturen seien. Als Resultat ergab sich eine xenophile Grundströmung, die es tunlichst vermied, andere Kulturkreise und deren Verhalten zu kritisieren. Sah man Probleme, wurden diese sofort auf den verderblichen, westlichen Einfluss zurückgeführt.
Wer dermassen stark glaubt, an allem selbst Schuld zu sein, traut sich natürlich auch nicht, ethnische Gruppen zu kritisieren, die Gesetze brechen und die hiesige Gesellschaftsstruktur ablehnen.
Diese Absurdität führte dazu, dass sogar kurz nach den Anschlägen von New York und Madrid einige schon wieder davon Sprachen, dass der Westen an allem Schuld sei.
Es wird Zeit, dass wir diese masochistischen Neigungen loswerden. Es wird Zeit, dass wir die Rechte, Pflichten und gesetzlichen Einschränkungen auch auf Minderheiten und ethnische Randgruppen ausdehnen.
Wenn Drohungen und Anschläge daraus resultieren, bedeutet dies nur eines: Dass hier ein empfindliches Thema angesprochen wird, dass hier Leute fürchten, ihre illegalen Freiräume zu verlieren.
Ja, es braucht Mut, um diese Dinge durchzusetzen. Es braucht auch die Bereitschaft, Opfer zu bringen, denn es ist ein Kampf. Doch die Alternative wäre es, sich der Gewalt und den Drohungen zu beugen, jenen das Feld zu überlassen, die mit Messern und Pistolen argumentieren: Ein Zusammenstoss gewaltbereiter Ausländer mit ebensolchen einheimischen Nationalisten.
Hoffen wir, dass wir noch rechtzeitig aufwachen, und unsere grossartige Kultur der Vielfalt, des Dialoges und des respektvollen Umganges mit dem politischen Gegner vor der Barbarei des Faustrechtes retten können.
von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)
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