Jonathan Anderson: In der Mode kann jeder mogeln

Der Modemacher ist als Kreativchef seines eigenen Labels und dem von Loewe schwer beschäftigt. Von Bewunderern wurde er schon als Künstler bezeichnet, doch bei diesem Kompliemnt winkt der Nordire ab:«Ich bewundere Künstler sehr», verriet er 'Numéro'. «Weil das Entwerfen von Mode so vergänglich ist, bleibt mir als einziger Ausweg die Zusammenarbeit mit Künstlern. Eine neue Form zu erschaffen, ist sehr schwer für einen Künstler, denn man kann sofort sehen, woher sie stammt. Als Modedesigner kann man hingegen mogeln und Formen recyceln. Mode ist ein System, in dem ständig recycelt wird, was zu einer gewissen Vergesslichkeit führt. Mode isst sich selbst auf», seufzte der kreative Kopf, der 2008 sein eigenes Label ins Leben rief und 2013 zum Kreativchef von Loewe wurde.

Bei grossem Erfolg kann man die Bodenhaftung verlieren, aber Jonathan steuert gegen: «Ich sage mir immer, es ist doch nur Mode. Wenn der Erfolg so schnell kommt, vergisst man das leicht. Plötzlich war ich für zwei Kreativteams verantwortlich, mein eigenes und das von Loewe. In so einer Situation hast du keine Macht mehr über deine eigene Zeit und der arbeitsintensive Alltag hält dich auf dem Boden. Jeder sagt, dass es bei mir so schnell ging, aber ich habe meine erste Ready-to-wear-Kollektion vor neun Jahren gemacht. Ich arbeite seit fast einem Jahrzehnt ununterbrochen. Trotzdem ist es wahr: Ich hatte Glück, dass LVMH in mein Label investieren wollte. Sie nahmen das Risiko auf sich und machten mich dann noch zum Kreativchef von Loewe», freute sich Jonathan Anderson über seinen Werdegang.

fest (Quelle: Cover Media)

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