«Kopiert mich! Ich besitze nichts. Das ist mein Ding, meine Perspektive»
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Mittwoch, 18. Februar 2015 / 12:55:24
Jonathan Anderson fühlt sich von Kopien geschmeichelt
Für Designer Jonathan Anderson ist es schmeichelhaft, wenn seine Designs kopiert werden.
Die meisten Modetrends entstehen als Folge der Modenschauen und die grossen Labels diktieren den Stil der Kleidung, die in der kommenden Saison in den Geschäften zu kaufen sind. Für den nordirischen Designer ist es dabei kein Problem, wenn seine Kreationen kopiert werden - er begrüsst das sogar:
«Kopiert mich!»
«Ich hoffe, dass das so ist. Ich würde es lieben, kopiert zu werden. Das ist die höchste Form der Schmeichelei. Kopiert mich! Ich besitze nichts. Das ist mein Ding, meine Perspektive», erklärte er im Interview mit dem 'Bon'-Magazin.
«Ich entwerfe Sachen, ich bringe sie in den öffentlichen Raum, dann besitze ich sie auch nicht mehr. Ich finde, dass die Jahrzehnte, in denen die Menschen gesagt haben, dass sie alles besitzen und alles erfunden haben, wirklich langweilig waren. Die jungen Leuten denken nicht mehr so. Den Leuten ist das egal. Ihnen ist es wichtig, dass etwas gut ist und dass sie es benutzen und tragen können.»
Fan von Kunsthandwerk
Im Jahr 2013 wurde Jonathan zum Kreativchef der Modemarke Loewe ernannt, seine erste Kollektion für das Label stellte er in der vergangenen Saison in Paris zur Schau. In einem Gespräch über das spanische Luxuslabel verriet der Modeschöpfer, dass er stark von Kunst und Handwerk inspiriert sei: «Was auch immer gut aussieht, benutzen wir. Ich bin ein grosser Fan von Kunst und Kunsthandwerk, also nehme ich das auch, promote es und verkaufe es den Leuten. Das ist ein Medium, das mich repräsentiert. Ich lebe es. Ich habe das Gefühl, dass Loewe das braucht. Ich denke, es gibt ihnen einen gewissen Pepp», fügte er hinzu.
Der Designer hat alle Hände voll zu tun: Er leitet ausserdem sein gleichnamiges Label und wurde unlängst auch zum Juror der Nachwuchswettbewerbe von LVMH ernannt. Allerdings kursieren immer wieder Gerüchte, dass es nicht einfach sei, mit ihm zu arbeiten. Dafür suchte er nach einer Erklärung: «Manche Leute finden mich sehr schwierig. Vielleicht liegt das daran, dass ich ganz genau weiss, was ich will und was nicht. Manche Leute mögen das nicht. Ich weiss, was ich für beide Labels will und da bin ich zu keinen Kompromissen bereit. Ich bin nicht der Designer eines anderen Designers. Ich könnte euch kein Kleid aus Liebe oder für Geld schneidern. Und das finde ich auch gut so», schloss Jonathan Anderson.
flok (Quelle: Cover Media)
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