Mittwoch, 6. April 2011 / 12:32:00
Aufständische aus Hafen von Brega verdrängt
Benghasi - Die Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi haben die Milizen der Regimegegner vollständig aus dem Öl-Hafen Brega im Osten des Landes zurückgedrängt. Die Aufständischen lagen in der Nacht zum Mittwoch unter Artilleriebeschuss der Gaddafi-Streitkräfte.
Am Mittwoch kreisten über dem Kampfgebiet NATO-Flugzeuge, die aber in das Geschehen nicht eingriffen. Am Vorabend hatte der Militärkommandant der Regimegegner, General Abdulfattah Junis, die NATO kritisiert, nicht entschieden genug gegen Gaddafis Militärmaschinerie vorzugehen.
Die Aufständischen räumten indes «aus Sicherheitsgründen» das Spital der benachbarten Stadt Adschdabija, sagte ein Arzt. Auch Zivilisten und Hirten mit ihren auf LKWs gepackten Tieren verliessen die Stadt aus Angst vor der erneut nahenden Front.
Die Mittelmeer-Städte Brega und Adschdabija haben in dem sechswöchigen Konflikt zwischen dem Gaddafi-Regime und seinen Gegner schon mehrfach den Besitzer gewechselt.
Türkische Regierung sucht Gespräch
Derweil vertrieben libysche Aufständische ein türkisches Schiff mit Hilfsgütern aus dem Hafen von Benghasi. Sie sind empört über Äusserungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der in der vergangenen Woche vor Waffenlieferungen an die Rebellen gewarnt hatte.
Um die Wogen wieder zu glätten, sucht die türkische Regierung jetzt das Gespräch mit den politischen Führern der Aufständischen. Türkische Medien berichteten unter Berufung auf Aussenminister Ahmed Davutoglu, ein Diplomat sei mit einer Botschaft von Erdogan nach Benghasi geschickt worden.
bg (Quelle: sda)
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