Mittwoch, 6. April 2011 / 17:29:00
«Dieses Verbrechen wird die internationale Gemeinschaft für immer belasten»
Benghasi - Zwischen der NATO und den libyschen Rebellen ist ein offener Streit über die Luftangriffe der Allianz auf die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi entbrannt. Die Rebellen werfen der NATO vor, nicht genügend Unterstützung zu leisten. Die NATO weist dies zurück.
Der Generalstabschef der Rebellen, Abdel Fattah Junis, sagte bereits am Dienstag, die NATO unternehme nichts, um die Aufständischen zu unterstützen. «Die Menschen werden sterben und dieses Verbrechen wird die internationale Gemeinschaft für immer belasten», sagte Junis.
«Was tut die NATO?» Mitunter vergingen nach der Benachrichtigung der NATO über mögliche Ziele acht Stunden bis zu den Luftangriffen. Dafür sei die Bürokratie des Militärbündnisses verantwortlich, sagte Junis.
NATO weist Kritik zurück
Die NATO wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück. Die stellvertretende Sprecherin Carmen Romero erklärte, die NATO weite ihre Luftangriffe sogar aus.
Bereits zuvor hatte die NATO-Führung darauf hingewiesen, dass gezielte Luftangriffe, etwa bei der von Gaddafi-Truppen belagerten Stadt Misrata, Piloten und Einsatzplaner vor grösste Probleme stellten. Gaddafi missbrauche inzwischen die Zivilbevölkerung als «Schutzschild», um schwere Waffen, wie beispielsweise Panzer und Schützenpanzer, vor Angriffen zu schützen.
Rebellen verweigern türkische Hilfsgüter
Im Hafen von Benghasi wies eine Menschenmenge indes die Landung eines türkischen Schiffes mit Hilfsgütern verhindert, wie eine Sprecherin des türkischen Roten Halbmondes in Ankara bestätigte.
Die Gaddafi-Gegner waren darüber empört, dass sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche ausdrücklich gegen Waffenlieferungen an die Rebellen ausgesprochen hatte.
dyn (Quelle: sda)
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