Sonntag, 19. Juli 2009 / 08:30:09
In der CVP macht Jean-Michel Cina Druck auf Urs Schwaller
Lausanne - In der Waadt lichten sich die Nebel um eine FDP-Kandidatur für die Nachfolge von Bundesrat Couchepin. Pascal Broulis ist wohl der einzige mögliche Anwärter, wenn er denn ins Rennen geht. Isabelle Moret und Olivier Français ziehen sich zu seinen Gunsten zurück.
Broulis, Français und sie selbst hätten eine Diskussion geführt und seien dabei gemeinsam zum Schluss gekommen, dass der Kanton Waadt nur eine Kandidatur präsentieren dürfe, sagte Nationalrätin und FDP-Vizepräsidentin Isabelle Moret in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche».
Sie sei zum Schluss gekommen, dass Broulis am besten geeignet sei, dem Wunsch der Waadtländer Gestalt zu verleihen, sagte Moret.
Broulis hüllt sich in Schweigen
Nationalrat Français findet, der derzeitige Waadtländer Regierungspräsident Broulis habe in der Wahl in die Kantonsregierung vom Volk die beste Legitimation erhalten. Deshalb ziehe auch er sich zurück, sagte er der gleichen Zeitung.
Für die Waadtländer FDP standen Broulis, Français und Moret als mögliche Bundesratskandidaten im Vordergrund. Am 1. Juli erteilten die kantonalen Delegierten dem Parteivorstand die Kompetenz, bis zum 10. August eine Kandidatur zu bestimmen. Broulis hat zur einer allfälligen Kandidatur noch nicht Stellung bezogen.
Ihr Interesse an einer Kandidatur angemeldet haben bis anhin die beiden Genfer Liberalen Martine Brunschwig Graf und Christian Lüscher. Beide sind im Nationalrat. Brunschwig Graf ist zudem Vize-Fraktionspräsidentin der FDP-Fraktion.
Schwaller muss handeln
In der CVP macht derweil der Walliser Regierungsrat Jean-Michel Cina Druck auf seinen Parteikollegen und Freiburger Ständerat Urs Schwaller. Dieser solle nun sagen, ob er als Kandidat für die Nachfolge von Bundesrat Couchepin antritt. Falls nicht, würde Cina sich eine Kandidatur überlegen.
«Urs Schwaller sollte nun die Verantwortung wahrnehmen», sagte Cina in einem Interview mit der Zeitung «Sonntag». Solange sich Schwaller bedeckt halte, wolle sich offenbar kein CVP-Politiker «outen». Die Partei müsse aber aufpassen, dass sie zuletzt nicht mit einer chancenlosen Kandidatur dastehe.
tri (Quelle: sda)
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