Donnerstag, 28. Mai 2009 / 07:41:52
Opel-Lösung weiter offen - Hoffen auf Freitag
Brüssel/Berlin - Die Zukunft vom Opel hängt am seidenen Faden: Dem angeschlagenen deutschen Autohersteller droht die Insolvenz, falls bis Freitag keine Grundsatzentscheidung in den USA für einen neuen Investor fällt.
In der Nacht sind Gespräche zwischen der deutschen Regierung, US-Regierungsvertretern, General Motors (GM) und Investoren über eine eigenständige Zukunft von Opel vorerst gescheitert.
Ziel des Treffens war, die angestrebte Auslagerung von Opel an ein Treuhändergremium auf den Weg zu bringen. Dafür standen vom deutschen Staat verbürgte Kredite über 1,5 Mrd. Euro bereit. GM hatte allerdings überraschend zusätzliche Gelder in Höhe von 300 Mio. Euro gefordert.
«Steuergelder nicht versemmeln»
«Es bleibt wichtig, dass wir Steuergelder nicht versemmeln», machte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg die Haltung der deutschen Regierung deutlich. «Wir wollen am Ende des Tages ein Konzept sehen, das trägt.»
Nun müssen sich die möglichen Opel-Investoren Fiat und Magna bis Freitagnachmittag mit der US-Regierung und GM einigen, bevor das angestrebte Opel-Treuhandmodell vereinbart werden kann. Am Freitag ist eine neue Krisensitzung im Berliner Kanzleramt angesetzt.
Belgien ist besorgt
Die geplante Opel-Rettungsaktion Deutschlands sorgt in der Europäischen Union für Unruhe. Die EU-Kommission forderte Deutschland und Grossbritannien bei der Rettung der Traditionsmarken Opel und Vauxhall mit Milliarden-Steuergeldern zur Einhaltung von EU-Recht auf.
Vor allem Belgien ist besorgt, dass Rettungsaktionen zu Lasten des Opel-Werks in Antwerpen gehen könnten. Auf Wunsch Belgiens rief die Behörde ein Sondertreffen der von der drohenden Insolvenz von General Motors betroffenen EU-Staaten diesen Freitag ein.
smw (Quelle: sda)
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