Dienstag, 7. April 2009 / 17:00:00
Die Graue OECD-Liste wird länger
Paris - Wenige Tage nach den Beschlüssen des G-20-Gipfels im Kampf gegen Steuerparadiese befindet sich kein Land mehr auf der Schwarzen Liste der OECD. Costa Rica, die Philippinen und Malaysia sagten zu, sich künftig an internationale Standards zu halten.
Laut OECD-Generalsekretär Angel Gurría wurden die drei noch auf der Liste verbliebenen Staaten gestrichen.
Sie hätten zugesichert, sich den OECD-Normen zum Informationsaustausch anzupassen, sagte der Generalsekretär der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit in Europa (OECD) in Paris.
Kein Land mehr auf der Schwarzen Liste
Uruguay, das ebenfalls auf der Schwarzen Liste geführt worden war, wurde bereits am letzten Sonntag gestrichen. Damit sei keiner der von der OECD beobachteten 84 Staaten mehr auf der Schwarzen Liste unkooperativer Staaten.
Die OECD hatte jüngst auf Drängen der grossen Industrie- und Schwellenländer (G-20) eine Schwarze, eine Graue und eine Weisse Liste veröffentlicht. Auf der Schwarzen Liste standen die Staaten, die nicht zur internationalen Zusammenarbeit gegen Steuerbetrug bereit sind.
Auf der Grauen Liste stehen die Länder, die zwar ihre Bereitschaft dazu angekündigt haben, aber noch nicht Doppelbesteuerungsabkommen mit mindestens 12 der 30 OECD-Staaten abgeschlossen haben.
Auf dieser Liste steht auch die Schweiz
Auf dieser Liste stehen unter anderem die EU-Länder Luxemburg, Österreich und Belgien sowie die Schweiz und Liechtenstein. Mit Uruguay, Costa Rica, den Philippinen und Malaysia werden nun 42 Staaten auf dieser Liste geführt.
Die G-20-Staaten hatten sich vergangene Woche auf ihrem Gipfel in London darauf verständigt, im Zuge der Neugestaltung der internationalen Finanzarchitektur Steueroasen trockenzulegen. Das Bankgeheimnis in seiner bisherigen Form soll keinen Bestand mehr haben.
Die Beschlüsse des G-20-Gipfels der vergangenen Woche seien damit ein «bedeutender Erfolg», sagte Gurría. Angesichts der Drohung mit einer Schwarzen Liste hatten zahlreiche als Steuerparadiese verdächtigte Länder bereits im Vorfeld des G-20-Treffens versprochen, die OECD-Standards einzuhalten. Dazu gehörten auch die Schweiz, Luxemburg und Österreich.
li (Quelle: sda)
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